Geschrieben von:
Gisela Staack
FB Gesundheit
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Hallo Xaver,
leider komme ich erst jetzt dazu, ihnen zu antworten. Herr Frank wollte das nicht selbst machen, sondern die Ärztin bitten.
Also beim Lesen ihres Berichts wird mir ganz mulmig zumute. Wir sind allerdings nicht die Beschwerdeinstanz für praktizierende Ärzte. Wenden sie sich an die Kassenärztliche Vereinigung oder die Ärztekammer, beide in Bad Segeberg, wenn es sich um eine Schleswig-Holstener Praxis handelt. Die meines Erachtens schnellere Möglichkeit ist ihre Krankenkasse, die den Eingriff sicher bezahlt hat und sich für Qualitätsstandards sehr wohl interessiert.
Nun zum befürchteten HIV-Risiko. Das HI-Virus ist sehr empfindlich auf Austrocknung . Es stellt für seinen Lebensraum hohe Ansprüche : feucht, in lebenden Zellen, nicht zu heiss, nicht zu kalt, .... Weder eine Untersuchungsliege noch Injektionsflaschen werden mit HIV besiedelt. Andere Keime sind da wesentlich robuster und können eine grosse Gefahr darstellen. Hygienische Standards sind deshalb wichtig. Es gibt auch Injektionskanülen, die auf Flaschen verbleiben können, ohne Infektionsrisiko.
Es gibt Situationen, in denen Schmutz und staub intensiver wahrgenommen wird als üblich, zum Beispiel wenn jemand auf einen Eingriff warten muss , deshalb ängstlicher als sonst ist und sich nicht ablenken kann. In einer anderen Situation hätten sie sich wahrscheinlich anders entschieden und wären gegangen.
Aufgeschürfte Ellbogen sind keine überlieferte Infektionsquelle. HIV wandert nur im Warmen und Feuchten und Lebendigen. Wenn ihre Befürchtungen zuträfen, hätten wir längs HIV-Epidemien in Familien und Firmen. HIV-Infektionen finden beim Sexualverkehr statt, vaginal oder anal und ohne Kondom, ausnahmsweise beim Fixen. Alles andere wäre eine Rarität.
Zusammengefasst schildern Sie hygienische Verhältnisse, die nicht toleriert werden dürfen, ein Risiko für HIV-Übertragung sehe ich dagegen nicht.
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