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http://www.ban-ying.de/verantwortlicherfreier/de/links.html

http://www.stoppt-zwangsprostitution.de/index.html

Thema: Spermafleck

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Autor Beitrag
 Verfasst am: 17.11.2019 21:07:46 Titel: Spermafleck
Guten Abend,
ich habe eine Frage zu Spermaflecken. Ich bin Angstpatientin und denke mir die wildesten Dinge. Einmal im Kopf kann ich mich tagelang nicht eigenständig beruhigen. Ich war auf einem Festival, wo es sehr drängelig war. Wieder zuhause bemerkte ich einen hellen Fleck auf meinem roten Wollmantel. Ich habe mich direkt geekelt und mir die wildesten Dinge gedacht, was das für ein Fleck sein könnte. Da mir meine sehr irrationalen Ängste sehr peinlich sind, habe ich meinem Mann nur den Fleck gezeigt ohne meine Ängste zu erwähnen. Er war ganz locker, hat ein feuchtes Tuch genommen und den Fleck bestmöglich entfernt. Nun mache ich mir Sorgen um meinen Mann, weil er mit seinen Händen ja den Fleck angefasst und angefeuchtet hat um ihn zu entfernen.
Ich weiß, es ist eh schon total idiotisch zu denken, dass es Sperma oder andere Körperflüssigkeit war, aber könnte man sich im Falle des Falles überhaupt so infizieren?
Ich bin auf der Warteliste für eine Psychotherapie, aber bis dahin weiß ich leider keinen anderen Ausweg als möglichst viele Informationen zu dem Thema einzuholen. Ich hoffe, Sie können mir helfen!
Viele Grüße
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 Verfasst am: 18.11.2019 10:18:54 Titel: Re: Spermafleck
Liebe Tach,

Ich nehme an, Sie fragen vornehmlich wegen eines potenziellen Infektionsrisikos bezüglich einer HIV- Infektion? Da kann ich Sie beruhigen, denn egal, welche Flüssigkeit das war, über eine sogenannte Schmierinfektion, d.h. über die intakte Haut der Hände kann HIV nicht übertragen werden. Es muss schon aktiv in den Körper eingebracht werden. Zusätzlich kann davon ausgegangen werden, dass in angetrockneter (Körper-)Flüssigkeit keine infektiösen HI-Viren mehr vorhanden sind, da diese sehr empfindlich gegenüber sauerstoffhaltiger Luft sind.
Da Sie selbst schreiben, Sie seien Angstpatientin, rate ich Ihnen - sofern sie tatsächlich über das Internet Informationen sammeln möchten - von einer wilden Suche im Netz ab, denn da kommen sie evtl. schnell in eine richtige Spirale. Empfehlenswert sind die einschlägigen Seiten der AIDS-Hilfen, des Robert-Koch- oder des Max-von-Pettenkofer-Institutes. Ansonsten würde ich Ihnen eher eine telefonische Beratung bei einer Beratungsstelle empfehlen. Mit der Suche nach einem Psychotherapeuten haben Sie auch schon den richtigen Weg eingeschlagen.

Mit freundlichen Grüßen

B. Möser
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 Verfasst am: 19.11.2019 22:58:35 Titel: Re: Spermafleck
Sehr geehrte Frau Dr. Möser,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ich versuche gerade tatsächlich meine Internetrecherchen einzustellen, da ich die angesprochene Spirale bereits erlebt habe. Leider ist es schwer aus den Gedankengängen rauszukommen. Darf ich bitte noch eine Frage stellen?
Ich habe es so verstanden, dass HIV sehr schnell an der Luft inaktiv werden, aber was passiert, wenn sie in Lösung gebracht werden? Konkret an einem Beispiel: Meine Tochter war zur Kontrolle beim Zahnarzt. Bevor die Arzthelferin mit dem Zähneputzen angefangen hat, hat sie die Edelstahlaufsätze mit zwei Spraydosen eingesprüht. Ich war irritiert und habe gefragt, wozu sie das macht. Daraufhin hat sie mir erklärt, dass sie die Handstücke desinfiziert und anschließend nach einer Minute Einwirkzeit mit dem zweiten Spray trocknet, damit es kein Problem gibt, falls Wasser zurückläuft. Auf dem vorbereiteten Handstück wurde dann die Zahnbürste gesteckt und geputzt.
Im Nachhinein mache ich mir Gedanken, ob das alles so den Hygienestandards entsprach, da ich das noch nie so mitbekommen habe. Wäre das eine Infektionsquelle oder würden die Mengen gar nicht reichen?(Blut war natürlich nicht sichtbar). Meine Tochter hatte an dem Tag zu allem Überfluss einen Zahn verloren und evtl. eine offene Stelle am Zahnfleisch.

Viele Grüße und vielen Dank für Ihre Arbeit!
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 Verfasst am: 21.11.2019 10:37:40 Titel: Re: Spermafleck
Liebe Tach,

HIV gehört zu den schwer übertragbaren Infektionen und wird in ca. 90% der Fälle über sexuellen Kontakt übertragen, danach folgt der intravenöse Drogenkonsum als Infektionsweg, weiter abgeschlagen sind die Infektionswege rund um Schwangerschaft und Geburt oder gar Bluttransfusionen. Ansonsten fehlt für eine erfolgende Infektion meist eine praktische Eintrittspforte (daher sind Überlegungen zu Austrocknen der Viren an der Luft und wieder Anfeuchten rein theoretischer Natur).Laut unserer Amtszahnärztin, die ich hierzu befragt habe, ist das Vorgehen, was Sie beschreiben, üblich und korrekt in Zahnarztpraxen zur Desinfektion der Geräte und Handstücke. Oft wird dies jedoch in einem Extra-Raum und nicht vor dem Patienten gemacht, daher Ihre Irritation. Manche Ärzte legen aber auch Wert darauf, dass die Patienten sehen, welche Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden. Laut Bundeszahnärztekammer ist bislang eine HIV-Übertragung im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung in der internationalen Literatur nicht beschrieben, Sie müssen sich also keine Sorgen in Bezug auf eine mögliche HIV-Infektion Ihrer Tochter machen.


Mit freundlichen Grüßen

B. Möser
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 Verfasst am: 21.11.2019 13:37:06 Titel: Re: Spermafleck
Sehr geehrte Frau Möser,
vielen Dank für diese ausführliche Antwort und die zusätzliche Rücksprache mit der Amtsärztin. Ihr Engagement ist wirklich großartig!

Viele Grüße
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