Thema: Inaktivierung von HI-Viren

Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihr großes Engagement.

Ich bin besorgt, da ich fürchte mich mit HIV infiziert zu haben bzw. meine Frau zu infizieren.
Ich habe immer wieder gelesen, dass HIV nach Sauerstoffkontakt rasch inaktiviert wird. Um mich zu vergewissern habe ich verschiedene Studien überflogen, jedoch keine gefunden, die dies bestätigt. Dafür publizierten Autoren, dass sich die HIV-Konzentration nach dem Trocknen zwar rasch reduziere (einmal war die Rede von circa 10% verbleibenden aktiven Viren), dann jedoch über Stunden relativ stabil ist. Das widerspricht zwar nicht der Aussage, dass HIV durch Sauerstoff inaktiviert wird, denn innerhalb des getrockneten Blutes befindet sich wahrscheinlich nahezu kein Sauerstoff, ist jedoch (zumindest für mich) besorgniserregend.
Das hieße schließlich, dass eine kleine Menge getrockneten Blutes (oder eventuell auch Sperma) genug Viren enthielten, um einen Menschen zu infizieren.
Was wäre nun, wenn ein Stückchen getrockneten Blutes unbemerkt an einer Hand haften bliebe und man würde dieses beim Vorspiel/Sex/Selbstbefriedigung in Anus/Vagina einführen? Mir ist zwar selbst bewusst, dass dieses Risiko derart gering ist, dass es sich kaum beziffern lässt. Dennoch lässt es mir keine Ruhe.

Ich hoffe einfach, dass es irgendwo einen Denkfehler gibt, auf den Sie mich aufmerksam machen.

Mit freundlichen Grüßen und nochmals Vielen Dank.

Hallo Kugelschreiber,

bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Der Vorgang der Inaktivierung von HIV ist so zu verstehen, dass HIV seine Infektionsfähigkeit zunehmend verliert, wenn es sein geeignetes Milieu verlässt. Dies passiert bei HIV-haltigen Flüssigkeiten, wenn sie eintrocknen. Das Virus ist dann nicht mehr möglich mit seinen Oberflächenproteinen an Zielzellen an zu docken. Mir sind keine Berichte bekannt dass einmal eingetrocknetes HIV durch die Rückführung in eine flüssige Umgebung wieder infektiös geworden wäre. Die Menge der Viren ist dabei sekundär, wenn die Flüssigkeit eingetrocknet ist. Es geht also weniger um Sauerstoff als um die Frage des Milieus in dem HIV sich aufhält.

Schöne Grüße,
G. Frank