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Thema: Inaktiv - Hi Viren wieder aktivieren?
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Geschrieben von:
Anonym
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Folgendes Szenario:
Auf einem Tisch haftet trockenes infektiöses Blut welches über Monate hinweg vollständig eingetrocknet ist.
Person A hat sich am Daumen verletzt und arbeitet am Rechner weiter. Durch das weiter Schmieren an der bestimmten
Stelle, wo sich das trockene Blut haftet, können die inaktivieren Hi Viren, durch das frische Blut wieder aktiviert
werden. Person A hat schweiß Hände bzw. regelrechte feuchte Hände und reibt sich das Gemisch in die Nasenschleimhaut,
weil er popelt. Können inaktive Viren Schaden anrichten, sobald in den BLutkreislaus gelangen?
Leider habe ich von einem Menschen erfahren, dass die Aussage, das Hi Viren empfindlich sind, nicht stimmt.
Sie dient nur, um Panik zu vermeiden. Denn trockenes Blut ist immer noch infektiös.
Ich hätte ihm am Liebsten eine klatschen können, aber als ich die Bestätigung im Forum gelesen habe, habe ich
nur blöd geguckt.
Das BzgA hat mir am Telefon mitgeteilt, dass nur bei "angetrocknetem" Material Gefahr besteht, aber nicht
bei vollständig eingetocknetem Körpersekreten. Denn dann besteht auch nicht mehr die Möglichkeit Hi Viren
wieder zum Leben zu erwecken.
Ich habe das ganze Internet durchforstet. Ich finde immer wieder die Aussage, das Hi Viren mit der Zeit
Ihre Infektiösität verlieren, sobald die Körperflüssigkeiten eingetrocknet sind. Aber es gibt etwa 2-3 %
der Seiten im World Wide Web, die behaupten genau das Gegenteil.
Selbst das Robert Koch Institut teilte mir per Email mit, dass man theoretisch trockenes Blut auf eine
Wunde schmieren müsste, damit es zu einer Infektion kommt. Das hat mich zum Nachdenken gerbracht.
Wobei ich einen RKI Artikel über die Inaktivierung gelesen habe. Bei der steht ausdrücklich, dass ab einer
bestimmten Raumtemperatur die Viren inaktiviert werden. Meistens schon nach 9 Stunden.
Ich möchte nun wirklich nicht zum HIV Verschwörungtheoretiker mutieren, aber das Ganze bringt
mich hier wirklich zum Nachdenken. Ich weiß nicht mehr, wem ich vertrauen soll.
Wie habe ich mich zu verhalten bei alten Körpersekreten wie Blut oder Sperma, die schon über Monate
hinweg getrocknet sind? Muss ich mir jetzt ständig die Hände waschen? Die wären dann so um die
7 Monate alt.
Beste Grüße
ps. Das Szenario entspricht der Realität.
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Geschrieben von:
Dr. Birgit Möser
FD Gesundheit
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Hallo,
Sie finden im Netz alles, wenn Sie lange genug suchen.
Hände waschen ist immer eine gute Idee, wenn bei Ihnen in der Umgebung so viele Sekrete haften. Sie dürfen nicht vergessen, dass es tatsächlich Viren und Bakterien gibt, die an der frischen Luft nicht so schnell kaputt gehen und z.T. noch über Monate hin infektiös sein können (z.B. Hepatitis-Viren).
HIV wird dabei nicht das Problem sein, wenn die Sekrete monatelang eingetrocknet sind. HI-Viren gehen an der frischen Luft kaputt, d.h. die Virushülle wird zerstört. Und die kann der Virus nicht mehr reparieren, es gibt also keine Re-Aktivierung inaktivierter HI-Viren. Denkbar ist lediglich, dass es noch aktive Viren in noch nicht ganz eingetrockneten, sprich angetrockneten, Körperflüssigkeiten gibt, daher z.B. die Warnung vor Blutresten in gebrauchten Spritzen.
Meines Wissens nach hat es noch nie eine HIV-Infektion aufgrund eines Oberflächenkontaktes gegeben.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Möser
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Geschrieben von:
Anonym
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Hallo Frau Möser,
und vielen Dank für Ihre Antwort.
Nach vollständiger Austrocknung, wird die Virushülle zerstört. Und dann können keine Viren mehr "reaktiviert" werden.
Soweit so gut. Selbst wenn diese versehentlich in die Schleimhäute gerieben werden, können Sie nicht mehr aktiviert werden?
Auf Aidsmap.com spricht man aber von 6-7 Tagen bis die Viren regelrecht draufgehen? Warum das?
Ich habe ein Zimmer mit Möbeln übernommen. Der Mitbewohner der ausgezogen war, ist positiv.
Liebe Grüße
Anonym
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Geschrieben von:
Anonym
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Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Gilt ihre Aussage auch, wenn die (7 monatelang) eingetrockneten Blutflecken irgendwie in den Blutkreislauf gelangen?
Das würde mich jetzt interessieren.
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Geschrieben von:
Dr. Birgit Möser
FD Gesundheit
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Liebe(r) Anonym,
es kann sein, dass die Bedingungen für Untersuchungen z.B. zur Überlebensfähigkeit der HI-Viren im Labor nicht immer 1:1 auf das reale Leben übertragbar sind, wir sprechen daher oft von einem theoretischen Risiko gegenüber der tatsächlichen Erfahrung. Theoretisch kann man unendlich viele Übertragungswege konstruieren, tatsächlich kommt es nur bei bestimmten Bedingungen zur Ansteckung.
Sie haben nun die BzgA, das RKI, uns und diverse andere Internetseiten befragt – was beunruhigt Sie so derart, dass Sie sich an Stunden oder Tage Überlebensfähigkeit festbeißen?
Wichtig ist doch für Sie die Aussage, dass Sie sich nicht über evtl. kontaminierte Gegenstände mit HIV anstecken können, sonst wäre im Übrigen auch schon längst eine Pandemie daraus geworden. Zum Glück wissen wir bei HIV recht genau den Übertragungsweg, und das bedeutet z.B.: Sie können sich auch dann nicht über Gegenstände anstecken, wenn Sie mit einer HIV-positiven Person zusammenleben. Über monatelang eingetrocknete Sekrete schon gar nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Möser
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Geschrieben von:
Dr. Birgit Möser
FD Gesundheit
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Ja. Für eine Ansteckung muss eine relevante Menge an infektiösen HI-Viren in den Körper gelangen, das wird Ihnen beim Einkrümeln getrockneter Blutreste schlecht gelingen. Was kaputt ist, ist kaputt, die Viren verfügen über keinen Reparaturmechanismus.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Möser
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Geschrieben von:
Anonym
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Hallo Frau Dr. Möser,
ich bedanke mich für Ihre Antwort. Möchte sie aber ungern belästigen.
Wie ich dazu komme? Ich habe vom Robert Koch Institut eine Email erhalten. In der stand geschrieben, dass man
trockenes Blut auf eine Wunde schmieren müsste, damit es theoretisch zu einer Infektion führt. Das sind annahmen
die wohl nicht plausible sind. Im Forum erzählte mir ein HIV + , dass die Aussage das Viren sterben, Hunbug ist.
Das dient nur um Panik zu vermeiden!
Das widerspricht sich doch glatt. Ich verstehe einfach nicht, warum ich solch eine Antwort erhalten habe.
Nach austrocknung sind die Viren "inaktiv". Laut BzgA. Aber oben steht was Anderes.
Wie soll ich denn Jemanden jetzt noch vertrauen?
Auch die Bügelkopfhörer habe ich ihm abgekauft. Sind ja auch Sperma Spuren zusehen.
Ich finde Ihre Aussage liest sich toll und hilft. Aber irgendwie kann ich mich nicht entscheiden.
Vllt. sollte ich ausziehen.
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Geschrieben von:
Dr. Birgit Möser
FD Gesundheit
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Hallo Anonym,
die Aussage, dass Viren „sterben“ ist tatsächlich Humbug, da Viren nicht leben und daher auch nicht „sterben“ können. Sie werden inaktiviert, d.h. sie können durch Zerstörung ihrer Hülle nicht mehr ihre infektiöse Wirkung entfalten, die darin besteht, dass die Wirtszelle lauter neue Viren statt anständige Zellen bildet.
Wenn eine HIV-Infektion so einfach zu übertragen wäre, wären wir längst schon alle auf der Welt infiziert: Durch den Griff des Einkaufswagens, durch Türgriffe, durch das Geld in unseren Händen, Händeschütteln mit dem Chef…Niemand trägt seinen Infektionsstatus auf der Stirn herum.
Wie ich schon beschrieben habe, kann man theoretisch alle möglichen Infektionszenarien konstruieren. So könnte man sich natürlich vorstellen, dass je nach Umgebungstemperatur und Feuchtigkeitsbedingungen noch irgendein heilgebliebener klitzekleiner Virus in dem augenscheinlich eingetrockneten Blut, das sie sich in eine auch ausreichend große Wunde schmieren, vorhanden sein und womöglich aktiv gegen ihren aus der Wunde quellenden Blutstrom in den Blutkreislauf eindringen kann- es muss aber auch schon eine Menge Viren vorhanden sein, um dann ein Infektionsrisiko darzustellen – konstruieren kann man theoretisch alles – allein schon die Tatsache, dass Sie das eingetrocknete Blut schmieren wollen zeigt ja schon, dass es dann nicht trocken sein kann. Lange Rede, kurzer Sinn: De facto sind durch Oberflächenkontakt noch keine HIV-Infektionen irgendwo bekannt geworden.
In einer verunreinigten Wohnung würde ich mich auch nicht wohl fühlen, Sperma-Spuren auf Kopfhörern halte ich für ziemlich absurd.
Reinigen mit Wasser und/oder handelsüblichen Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln bringt da schon recht viel. Umziehen aufgrund eines HIV-Ansteckungsrisikos müssen Sie auf keinen Fall.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Möser
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Geschrieben von:
Anonym
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Lieben Dank nochmal.
Also wie gesagt, ich glaubte an einer Verschwörung. Um Massenpanik zu vermeiden, wird dann dem Volk übermittelt, dass
Viren "inaktiviert" werden, sobald die Flüssigkeit eingetrocknet ist.
Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch im Alltag blutet, tendiert dann Richtung null. Und trockenes Blut kann schwer
in den Blutkreislauf. Das wären dann somit die einzigsten Gründe die ich für logisch gehalten habe.
Aber ich denke, das diese "Verschwörung" oder "Inaktiverungs Lüge" längst rauskommen würde. Nach so vielen Jahren.
Also wir halten fest, dass bei Alltagstemperaturen die Hi Viren empfindlich reagieren? Vorrausgesetzt, die Flüssigkeit
ist über Stunden eingetrocknet... und das auch wenn trockenes Blut
irgendwie in den Blutkreisgelangen sollte, es NIEMALS zu einer Infektion führt?
Das mit den Bügelkopfhörern halte ich noch nicht mal für unplaubsible. Könnte ja sein, dass er Typ nach dem er am Rechner
(vor dem Bildschirm) masturbiert-, sich nicht sofort die Hände gewaschen hat. Und dann beim Auftragen der Kopfhörer
die Flüssigkeit verteilt wird. Und ich mit meinen Ohrmuscheln die entzündet sind und auch des Öfteren bluten, irgendwie
damit in Berührung komme.
Und wie gesagt, danke nochmal und ich hoffe, dass mit dem "Absterben" entspricht der Wahrheit.
Beste Grüße
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Geschrieben von:
Dr. Birgit Möser
FD Gesundheit
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Hallo Anonym,
ich gehe nach dem heutigen Stand der Wissenschaft und nicht nach dem, was mir das Web zum Glauben oder Nicht-Glauben anbietet. Zum Glück gehört HIV zu den Infektionserkrankungen, um die intensiv geforscht wird, so dass wir in Zukunft hoffentlich noch mehr über das Virus wissen werden. Daher werden Sie von mir als Ärztin kein „niemals“ zu lesen bekommen, denn das gibt es in der Medizin nicht. Wie gesagt, Sie können sich theoretisch viele Möglichkeiten der Übertragung überlegen und im Labor ausprobieren und Inaktivierungszeiten im präklinischen Bereich messen –mit Blick auf das reelle Geschehen kann ich Sie beruhigen. Dass wir über die Übertragungswege ganz gut Bescheid wissen, zeigte auch der Rückgang der Neuinfektionen Ende der Achtziger/anfang der Neunziger Jahre, als man herausgefunden hat, dass die Hauptübertragungswege ungeschützer Anal- bzw. Vaginalverkehr, gefolgt vom intravenösen Drogenkonsum, sind, und vermehrt wieder Kondome benutzt wurden. HIV gehört zu den Viren, die neben ihrer Empfindlichkeit recht schwer übertragbar sind und sich daher äußerst wenig für eine Massenepidemie eignen. Ich kann Ihnen noch einmal versichern, dass Sie sich wegen HIV in Ihrer Wohnung keine Sorgen zu machen brauchen.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Möser
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Geschrieben von:
Anonym
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Ich möchte mich erneut füre Ihre Antwort bedanken.
Das ständige hin und her, diese unterschiedlichen Aussagen (RKI, BzgA und anderen Studien), wie lange Viren im trocknenen Zustand (bei Alltagsbedinungen) noch infektiös bleiben, ist schon ein wenig verwirrend. Mal heißt es, nach Austrocknung bei Raumtemperatur (Alltagsbedingungen) sind Hi Viren nicht mehr infektiös und
laut einer Studie:
Abdala N et al. Survival of HIV-1 in syringes. J Acquir Immune Defic Syndr Hum Retrovirol 20(1):73-80, 1999
heißt es:
...at higher temperatures (27 to 37°C) survival was not detected beyond seven days.
Das widerspricht sich dem was ja oben geschrieben wurde.
Zudem bleiben, laut dem RKI, Hi viren stabil auch bei Gamma und UV Bestrahlung.
Ich kann irgendwie die golde Mitte nicht finden. Ich hoffe Sie verstehen, gerade meine Denkweise. Aber ich denke da kann mir Niemand mehr weiterhelfen.
Wenn Sie sich so sicher sind und der Wissenschaft vertrauen, würden Sie sich einem Test unterziehen lassen, in dem Man Ihnen z.B. 2 Monate altes & trockenes infektiöses But wieder in den Körperinjizieren lassen würde? Das würde mich jetzt sehr interessieren. Auch wenn das Szenario sehr beispielhaft zu sein scheint...
Bei mir fehlt einfach das Vertrauen.
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Geschrieben von:
Dr. Birgit Möser
FD Gesundheit
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Hallo Anonym,
gerade in Bezug auf HIV existieren unendlich viele irrationale Ängste und Behauptungen, wie Sie selbst auch an sich feststellen. Die Aufgabe dieses Forums sehe ich darin, die Fragestellungen möglichst auf die Sachebene zu führen und, soweit möglich, unbegründete Befürchtungen zu entschärfen.
Von der HIV-Seite aus wäre die Injektion angetrockneten und wieder verflüssigten Blutes meines Erachtens kein Problem, ich hätte aber ein Problem mit anderen Viren, die in dem Blut vielleicht noch infektiös wären, insofern würde ich mir eben nichts injizieren lassen. Wenn ich Sie aber richtig verstanden habe, ging es doch bisher um die Frage, ob angetrocknete Sekrete auf Oberflächen infektiös sind. Dies habe ich zur Genüge beantwortet.
Im Übrigen sich die von Ihnen zitierte Studie lediglich mit Blutresten in Hohlnadeln, was ja wieder in den Bereich des lediglich angetrockneten oder gar noch feuchten Blutes fällt.
Ich habe Ihnen auf Ihre Fragen geantwortet – wenn Sie weiterhin befürchten, aus irgendeinem Grund, der nicht in Ihren Mails erwähnt wurde, mit HIV infiziert zu sein, empfehle ich Ihnen, einen Test zu machen. Wenn Sie danach weiterhin befürchten, mit HIV infiziert zu sein, empfehle ich Ihnen die Konsultation eines Therapeuten, der Ihre Ängste mit Ihnen besprechen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Möser
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Geschrieben von:
Anonym
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Nein, vielleicht haben Sie mich ja missverstanden. Es ging mir nur um die unterschiedlichen Studien und Aussagen
der Inaktivierung, nichts weiter.
Ich habe sehr gut rechechiert.
Für mich ist das Ganze schon fast "Schönfärberei" um Maßenpanik zu vermeiden.
Ich sehe da eine sehr große Lücke, wenn es um solche Studien & Aussagen der Inaktivierung geht.
Selbst eine Bekanntin, die im Labor arbeitet (netter Zufall), hat mir mitgeteilt, dass Hi Viren unter Alltagsbedinungen
auch im Trockenen Zustand bis zu 6-7 Tagen weiterhin "ansteckend" - und auch aktivierbar sind.
Ich habe u.A. auch noch unzählige weitere Publikationen gelesen. Selbst das RKI hat im Netz
noch einen älteren Artikel stehen - Bis zu 7 Tagen bei Raumtemperaturen & trockenen Bedinungen.
Aber anstecken, tut man sich vermutlich trotzdem nicht. Und darauf kommt es ja schließlich an.
Wie ich ja schon angedeutet habe:
- Weil die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass der Mensch vor sich hin blutet.
- Und weil trockenes Blut nicht so einfach in den Blutkreislauf eingeschleust werden kann.
Aber nicht weil angeblich Hi Viren schnell "inaktiviert" werden. Das stimmt ja offensichtlich nicht.
Ich gehe schon inzwischen davon aus, dass es weniger um das "sterben" der Viren geht, sondern
ob die Trägerflüssigkeit trocken ist oder nicht.
Denn das trockene Blut an der Hohlnadel birgt ja physikalisch gesehen keine Gefahr mehr. Wieso auch?
Wenn man sich sticht, dann weil die Hohlnadel nicht gleich durch alle 7 Hautschichten hin durch geht. Und selbst wenn
die Nadel eine Vene treffen sollte, müsste das trockene Blut sich von der Nadel lösen, damit es evtl. zu Infektiön führt.
Das ist dann schon eher unwahrscheinlich.
Sie haben meine Fragen, definitiv beantwortet, das bestreitete ich auch nicht. Aber ich denke,
die Warheit liegt trotzdem eher so in der Mitte ; - ) und es ist theoretisch möglich sich über trockenes Blut anzustecken.
Aber Theorie ist nicht gleich Praxis ; - )
Und weil das Ausgrenzen von HIV positiven Menschen heutzutage gang und gebe ist, werden dann Geschichten erzählt wie :
"Bei Luftkontakt sterben HI Viren sofort".
Das ist dann natürlich QUATSCH.
Ich weiß auch nicht woher Sie ihre Informationen her haben. Zum Therapeuten gehen wäre schwachsinnig, weil die meisten
tatsächlich glauben, dass Hi Viren sofort "absterben".
Schöne Grüße
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Geschrieben von:
Dr. Birgit Möser
FD Gesundheit
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Hallo Anonym,
ich stimme Ihnen zu, es sind sicherlich noch viele, viele Studien (und entsprechende Gelder dafür) notwendig, um noch mehr über HIV und die Infektion zu erforschen, da wird sich sicher in Zukunft noch viel tun und Lücken werden geschlossen. Sie dürfen in Bezug auf die Überlebensdauer und die anscheinend unterschiedlichen Aussagen auch nicht vergessen, dass es sich häufig um Laborbedingungen handelt, die nicht unbedingt auf die „freie Wildbahn“ übertragen werden können. Wer weiß im Zweifelsfall denn schon, wie viele Viren wann tatsächlich übertragen werden?
Dennoch liegt das theoretische Risiko einer Übertragung bei angetrocknetem infektiösem HIV-haltigen menschlichen Blutes oder anderer Körperflüssigkeiten den bisherigen Beobachtungen nach bei Null. Das gehört für mich jedoch nicht in die Glaubens- oder Geschichtenecke.
Ich stimme Ihnen auch zu, dass es leider nach wie vor zu Diskriminierung und Ausgrenzung HIV-positiver Menschen kommt. Mit Ihrer Eingangsfrage haben Sie die Ängste und Unsicherheiten vieler Menschen verdeutlicht und im Laufe Ihrer Beiträge beackert.
Im Übrigen würde ich davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch einfach vor sich hin blutet, recht hoch ist. Schätzungsweise ein Drittel der Menschheit tut dies regelmäßig. Aber kaum ein Thema erhitzt die Gemüter dermaßen wie die Angst vor einer Ansteckung mit HIV. Zum Beispiel bereitet kaum einem Menschen das Thema Adipositas schlaflose Nächte, obwohl diese Krankheit wesentlich mehr Menschen in unserer westlichen Welt dahinraffen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Möser
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Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Hallo Anonym,
ich schreibe auf Ihre letzte Frage, die nicht veröffentlicht werden sollte. Ich kann Sie nur auf diesem Weg beantworten, Ihre Email-Adresse wird nicht übertragen, wir haben das Forum absichtlich anonym gestaltet.
Wenn Sie möchten (es weiß ja keine_r, wer Sie sind wegen unserer Anonymität hier) beantworte ich Ihnen die Frage an dieser Stelle.
Schöne Grüße,
Günther Frank
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Geschrieben von:
Anonym
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Hallo Herr Frank,
vielen Dank für die Rückmeldung. Ja, ich bitte darum, meine letzte Frage, die ich gestellt habe, zu beantworten.
Ich hoffe, dass meine Frage auch verstanden wurde - Nicht, dass dann missversdtändlich eine ganz andere Antwort dabei rauskommt.
Besten Dank.
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Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Hallo Anonym,
ist das Blut eingetrocknet, ist HIV rasch inaktiv. Inaktives HIV kann nicht wieder aktiv = ansteckend werden. Eine Lösung, die das bewerkstelligen könnte, ist mir nicht bekannt (und es gibt wohl auch keine Forschung diesbezüglich, da eine solche Lösung ohne Nutzen wäre).
Schöne Grüße,
Günther Frank
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Geschrieben von:
Anonym
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Hi und danke für Ihre Antwort.
Ich habe ein Artikel vom Robert Koch Institut
gefunden:
Gegenüber Hitzeeinwirkung beträgt die Halbwertszeit (t/2)
der Virus-Inaktivierung bei 56°C etwa
30 min, bei 60°C etwa 1 min und bei über
65°C weniger als 1 s. Bei niedrigeren
Temperaturen ist HIV relativ stabil: Bei
20°C beträgt t/2 etwa 9 h, bei 4°C mehre-
re Monate und unter 70°C unbegrenzt.
_______________________________
Bei 20°C beträgt t/2 etwa 9 h....
_______________________________
Hi Viren werden nach Austrocknung
tatsächlich relativ schnell inaktiv - also nach 9 Stunden.
Was bedeutet aber t2?
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Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Hallo Anonym,
in dem von Ihnen zitierten Zeilen vom Robert Koch Institut ist nicht von „t2“, sondern von „t/2“ die Rede und damit ist, wie dort geschrieben steht, die Halbwertszeit genannt. „t“ steht für die Zeit (engl. „time“), der „/“ soll den Bruchstrich darstellen und die „2“ im Nenner bedeutet die Hälfte.
Schöne Grüße,
Günther Frank
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