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Thema: HIV-Symptome?

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Autor Beitrag
 Verfasst am: 05.04.2013 19:53:16 Titel: HIV-Symptome?
Hallo, kann es sein, dass neuropathische Symptome bereits in der Akutphase bzw. ganz frühen Phase der Infektion auftreten und dann konstant bleiben? Also keine Latenzphase. Bei mir waren es konkret nach nur wenigen Tagen Schmerzen im Bereich der Achseln mit Ausstrahlung in die Oberarme und Brust, die dauerhaft blieben. Dazu kamen nach etwa 2 Monaten Kribbelgefühle in den Füßen und Händen, später stechende Schmerzen, ebenfalls anhaltend. Ein großes Blubild und Borreliose-Test brachte keine Erkenntnis. Ein Neurologe hat eine Neuropathie der kleinen Fasern diagnostiziert, da die Untersuchungen (u.a. NLG und EMG) keine Auffälligkeiten zeigten.
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 Verfasst am: 11.04.2013 13:34:41 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

Ihre Anfrage ähnelt der von Bernhard vom November letzten Jahres, in der das Thema behandelt wurde. Normalerweise gehören die von Ihnen beschriebenen Symptome nicht zu den frühen Symptomen einer HIV-Infektion.

Viele Grüße

Birgit Möser
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 Verfasst am: 11.04.2013 16:14:49 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Frau Dr. Möser,

was mich noch mehr verunsichert.

Ich habe im Internet gefunden, dass neuropathische Symptome auch bei der akuten HIV-Infektion auftreten können, wenn auch wohl nur bei
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 Verfasst am: 17.04.2013 13:38:22 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo angsthase,

warum befürchten Sie denn einen Zusammenhang mit einer HIV-Infektion, lag ein Risiko vor? Haben Sie Ihrem Neurologen bzw. dem anderen Arzt davon berichtet, bevor die Diagnostik begann? Wie gesagt, Ihre beschriebenen Symptome passen nicht zu einer frühen Infektionsphase, und in der Medizin kann man oft davon ausgehen: Häufiges ist häufig und Seltenes ist selten. Es wird ja einen Grund geben, warum Sie meinen, zu den
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 Verfasst am: 17.04.2013 22:34:50 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo, Ihren Satz über häufiges und seltenes habe ich nicht richtig verstanden und der letzte Satz war nicht vollständig. Ich hatte geschützten Verkehr mit Kondom, bei mir auch anal mit dem Finger. Jetzt habe ich Angst, dass eine Fingerwunde vorlag.
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 Verfasst am: 22.04.2013 13:38:54 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

sorry, ich weiß auch nicht, was da mit dem Eintrag passiert ist, habe unsere IT schon angefunkt.
Zu Ihren Fragen: Durch den geschützten Verkehr lag schon mal kein Risiko vor.
Die normale Haut ist undurchlässig für HIV. Falls Sie gefingert wurden, würde ich davon ausgehen, dass eine größere, blutende Wunde am Finger vorgelegen haben müsste, um ein relevantes Risiko zu erzeugen, sofern die Person überhaupt infektiös war.
Ich weiß nicht, woher Ihre Zahlen zur Häufigkeit der neurologischen Symptomatik in der Frühphase der HIV-Infektion stammen, ich würde sie so nicht unterschreiben.
Warum Sie aber eine solche Angst entwickeln, einen absoluten Ausnahmefall darzustellen, sollten Sie vielleicht mit einer Beratungsstelle besprechen. Manchmal ist es besser, mit professioneller Begleitung einen HIV-Test – und sei er nur zur Beruhigung – machen zu lassen, denn offensichtlich haben Sie bei aller Diagnostik noch keinen durchgeführt.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Möser
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 Verfasst am: 27.05.2013 15:05:56 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Frau Dr. Möser,

auf dem Weg zur Beratungsstelle noch eine Frage. Sind Schmerzen bzw. Missempfindungen im Bereich der Achseln, Oberarme,Schulter-Rückenbereich, keine geschwollene Lymphdrüsen, überhaupt mögliche Sysmptome einer HIV-Infektion.
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 Verfasst am: 28.05.2013 13:58:48 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

wie ist es gelaufen?
Wahrscheinlich hinke ich jetzt mit meiner Antwort der Beratungsstelle nach, aber es ist gut, dass Sie das in Angriff genommen haben. Das Problem ist, dass man anhand von Symptomen keinen Rückschluss auf eine mögliche HIV-Infektion ziehen kann. Dazu sind die Symptome oft zu unspezifisch (häufig Fieber, Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Kopf-/Gelenkschmerzen, Hautausschlag, aber auch Durchfall, Lymphknotenschwellungen u.a.), so dass die Infektion manchmal wie ein grippaler Infekt daherkommt. Meist verschwinden diese Beschwerden aber nach kurzer Zeit wieder. Das HI-Virus befällt vor allem Immunzellen, z.B. in der Darmschleimhaut und anderem lymphatischen Gewebe, daher u.a. die Lymphknotenschwellungen und Durchfall. Neurologische Zellen sind nicht die primären Zielzellen des Virus, daher passen die beschriebenen Symptome – die ja meines Wissens nach auch schon sehr lange andauern - nicht wirklich zu einer akuten HIV-Infektion.

Viele Grüße

Birgit Möser
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 Verfasst am: 30.05.2013 17:50:45 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Frau Dr. Möser, war mehr gedanklich auf dem Weg zu einer Beratungsstelle. Habe jetzt zumindest mal mit einer Beratungsstelle telefoniert. Der Berater kannte einer Neuropathie der kleinen Fasern überhaupt nicht und brachte diese auch nicht mit HIV in Verbindung. Im Internet findet man aber auch auf seriösen Seiten einen Zusammenhang. Der Berater meinte weiterhin, nachdem in den letzten 14 Monaten zwei Blutbilder gemacht wurden, dass zumindest leichte Veränderungen dort erkennbar wären, wenn eine HIV-Infektion vorläge. Ich weiß nun nicht, ob mich dieses Gespräch wirklich weiter gebracht hat. Ich war der Meinung, dass eine HIV-Infektion über ein Blutbild überhaupt nicht erkannt werden kann. Der Berater meinte, dass eine HIV-Infektion nur mit einem entsprechenden Test festgestellt werden kann, dass mit fortschreitender Zeit dennoch Veränderungen in den Bluwerten auftreten würden. Aus den veränderten Blut werten könne man aber nicht auf eine Infektion schließen, umgekehrt wäre es außergewöhnlich, wenn die Blutwerte immer normal wären.
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 Verfasst am: 05.06.2013 14:02:44 Titel: Re: HIV-Symptome?
Lieber Angsthase,

es stimmt, dass Veränderungen im Blutbild auf eine Infektion hindeuten können, allerdings nur auf irgendeine Infektion - einen Rückschluss auf eine HIV-Infektion würde ich hier nie ziehen. Der einzige sichere Weg, etwas über eine mögliche Ansteckung herauszubekommen, wäre ein HIV-Test. Falls ein Risiko vorgelegen hätte, was ich bei Ihnen nicht sehe.
Dieses „wäre“ und „hätte“ und Starren auf körperliche Symptome bringt Sie aber nicht weiter. Dieses Thema belastet Sie so sehr und nimmt wahrscheinlich sehr großen Raum in Ihrem Leben ein, vielleicht sollten Sie daher mal den Blick von den körperlichen Symptomen nehmen und schauen, was diese lange Belastung mit Ihrer Seele macht- am besten mit professioneller Hilfe, ein HIV-Test wäre dann doch, falls für Sie dann überhaupt notwendig, eher nachrangig.

Viele Grüße

Birgit Möser
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 Verfasst am: 05.06.2013 17:36:11 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Frau Dr. Möser,

So ähnlich hatte ich den Herrn von der Beratungsstelle auch verstanden. Veränderungen im Blutbild können auf irgend eine Infektion hindeuten. Sind nach so langer Zeit keinerlei Veränderungen im Blutbild, sollte man aber auch nicht von einer Infektion ausgehen.

Mein Problem sind die ununterbrochen bestehenden Schmerzen in den Füßen und Missempfindungen wie kribbeln in den Fingern, Händen und Armen. Dadurch denke ich andauernd an HIV. Meine Suferie im Internet hat mich halt dazu gebracht, zu lesen, dass Neuropathien die primäre Manifestation von HIV sein können bzw als Indikatorerkrankung für HIV gelten. Jetzt ist die Angst vor einem Testergebnis genauso groß, wie die Angst vor der Infektion und dem Gedanken, die Familie ruiniert zu haben. Ich bin soweit, dass ich mich wahrscheinlich gefreut hätte, wenn Diabetes oder etwas ähnliches festgestellt worden wäre, was die Neuropathien verursacht haben kann.
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 Verfasst am: 06.06.2013 14:19:06 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

ich kann mich nur wiederholen und würde Ihnen genau deshalb professionelle Hilfe empfehlen, um herauszubekommen, warum Sie sich so auf eine Infektion fokussieren.


Viele Grüße

Birgit Möser
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 Verfasst am: 10.06.2013 14:14:02 Titel: Re: HIV-Symptome?
Liebe Frau Dr. Möser,

bitte entschuldigen Sie, dass ich noch eine weitere Anfrage an Sie halte. Ihre Fachantworten haben für mich einen hohen Stellenwert und helfen mir hoffentlich mein Problem für die Zukunft endgültig zu lösen.

Ich hatte heute eine erneute Untersuchung bei meinem Neurologen (monatlicher Routinetermin), dem ich mein Problem mit meiner HIV-Angst bisher nicht zu schildern getraut habe. In unserem Gespräch meinte er, dass ich mir keine Sorgen machen solle, ich hätte keine ernsthafte Erkrankung. Ich habe darauf hin nachgefragt, worauf er dies zurückführt. Seine Antwort war, dass es keinerlei neurologische Auffälligkeiten in den Messungen gäbe und auch sonst keine klinischen Zeichen, auch ein erneuter Stimmgabeltest und Test der Reflexe war unauffällig. Insofern könnten die Schmerzen nur auf die kleinen Fasern zurückzuführen sein, die sich diesen Messungen gelegentlich entziehen.

Bei den kleinen Fasern "fängt mein Problem an". Die Schädigung der kleinen Fasern habe ich nach Internetrecherche ja mit HIV in Verbindung gebracht. Allerdings hat der Neurologe auch auf die Ergebnisse des Blutbildes hingewiesen. Diese Untersuchung erfolgte etwa ein Jahr nach meinem "Risikokontakt". Frei zitiert sprach er von einem Blubild wie bei einem jungen Mann in bestem Alter und Verfassung. Auch wenn ich weiß, dass eine HIV-Infektion nur über einen Antikörpertest geprüft werden kann, darf ich davon ausgehen, dass die guten Ergebnisse meines Blutbildes eher in die andere Richtung deuten als auf eine HIV-Infektion?

Vorab vielen Dank für Ihre Geduld mit mir.
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 Verfasst am: 11.06.2013 13:31:40 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

Ich sehe nach wie vor keinen wirklichen Risikokontakt, von daher möchte ich Sie in Bezug auf eine stattgehabte HIV-Infektion beruhigen.
Wie ich zuvor schon einmal erwähnt habe, kann aus einem unauffälligen Blutbild kein Rückschluss auf eine evtl. HIV- Infektion gezogen werden, weder in die eine noch in die andere Richtung, da die Testparameter unterschiedlich sind. Das wäre in etwa so, als wollten Sie anhand der Verkaufszahlen des Apfelmarktes in Deutschland auf den Gesundheitszustandes eines einzelnen schließen (nur zur Verdeutlichung, der Vergleich hinkt, zugegebenermaßen). Nicht umsonst wird zur Therapiekontrolle bei einer bekannten HIV-Infektion immer die tatsächliche Virusmenge im Blut gemessen, kein Arzt der Welt würde sich hier nur auf ein Blutbild verlassen. Aber, wie gesagt, eine mögliche HIV-Infektion ist eher nicht Ihr Problem, sondern vielmehr die Fixierung darauf.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Möser
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 Verfasst am: 24.06.2013 23:14:07 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Fr. Dr. Möser,

bitte Sie noch ein letztes Mal um Ihre Antwort. Ich habe eine Frage zu Ihrer Antwort vom 28.05.13. Dort schreiben Sie:„-die ja meines Wissens nach auch schon sehr lange andauern-\\\\\\\". Soll das heißen, dass alle Symptome einer Akutinfektion , auch neurologische, eher nur kurzzeitig auftreten?
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 Verfasst am: 25.06.2013 10:56:45 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo angsthase,

mit dem Wort „alle“ Symptome etc. bin ich als Ärztin eher zurückhaltend. Man weiss, dass die akute Symptomatik der HIV-Infektion meistens nach 2-3 Wochen auftritt und gekennzeichnet ist durch die schon oben erwähnten Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Hautausschlag, Appetitverlust und/oder Gliederschmerzen, die ca. 7-10 Tage anhalten. Neurologische Symptome treten hier in der Regel nicht auf, wie gesagt. Wenn der Körper nach diesen paar Wochen Antikörper bildet, verschwinden die Symptome wieder. Die unbehandelte Infektion geht dann in eine chronische Phase über, deren Verlauf individuell völlig verschieden ist.
Lieber angsthase, sie werden Ihr Problem nicht mit Hilfe des online-Forums lösen können, ich kann Ihnen wirklich nur den Gang zu einem Profi, der sich mit angstbesetzten Seelen auskennt, empfehlen!


Mit freundlichen Grüßen

Birgit Möser
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 Verfasst am: 19.08.2013 20:11:38 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Frau Dr. Möser, im Internet habe ich folgende Beschreibung gefunden: "Neurologische Komplikationen treten in allen Stadien auf, in 10% der klinischen Erstmanifestation der HIV-Infektion". Das wäre jetzt nicht gerade selten. Wenn ich Sie aber richtig verstanden habe, dann stimmt dies mit Ihren Erfahrungen nicht überein.
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 Verfasst am: 23.08.2013 12:18:37 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

im Internet finden Sie so ziemlich Alles. Daher ist es wichtig, immer zu prüfen, wie „seriös“ die jeweiligen Seiten sind.
Meine Einschätzung ist, dass bei der klinischen Erstmanifestation der HIV-Infektion neurologische Komplikationen nicht zu erwarten sind, sondern eher später bei dem Ausbruch von AIDS. Mir zugängliche Fachquellen sehen das genau so.

Schöne Grüße,

Günther Frank
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 Verfasst am: 14.10.2013 13:15:35 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Frau Dr. Möser, hallo Herr Frank,

mittlerweile ist eine distal-symmertische Polyneuropathie festgestellt worden, da sich bei einer erneuten Messung eine herabgesetzte Nervenleitgeschwindigkeit gezeigt hat. Der Arzt hat eine weitere Blutuntersuchung, die er mit neurologischem Blutbild beschrieb, in die Wege geleitet.
In diesem Zusammenhang möchte ich Sie fragen, ob es möglich ist, dass bei einer HIV-Infektion die Neuropathie als alleiniges Merkmal auftreten kann oder ob dann eher weitere Beschwerden vorliegen sollten. Wird bei einem "neurologischen" Blutbild ein HIV-Test gemacht?
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 Verfasst am: 14.10.2013 15:02:56 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

ob bei einer HIV-Infektion die Neuropathie als alleiniges Merkmal auftreten kann ist eine schwierige Frage, da ich nicht weiß, ob Sie den Primärinfekt oder die spätere Entwicklung von Symptomen Richtung AIDS meinen. In beiden Fällen halte ich es für unwahrscheinlich, dass sich keine anderen Symptome zeigen. Bei der Entwicklung von AIDS würde ich auf jeden Fall früher oder später mit weiteren, für AIDS typischen Symptomen, rechnen.
Ob bei einem "neurologischen" Blutbild ein HIV-Test gemacht wird, könnten Sie besser beurteilen, da Sie es ja gerade erlebt haben. Meine Erfahrung bei vielen HIV-bezogenen Symptomen ist, dass die HIV-Testung häufig nicht zu den ersten Ideen gehört, weil HIV bei uns so selten vorkommt. Es ist nicht im Erfahrungshorizont.

Ich wollte Sie noch ein paar Dinge fragen:
Was ist aus dem Vorhaben geworden, eine Beratungsstelle aufzusuchen, um dort über Ihre Infektionsängste zu sprechen?
Und was hindert Sie, da das von Ihnen als Ihr HIV-Infektionsrisiko angesehene Ereignis ja mehr als ein Jahr her ist, einen anonymen Test in einem Gesundheitsamt zu machen, wenn Sie bei den behandelnden Ärzten nicht über das Thema sprechen wollen? Wenn Sie keinen Test machen, ermöglichen Sie sich, weiter an die Möglichkeit einer HIV-Infektion zu glauben – wofür brauchen Sie das? (Im Sinne von: Wofür setzen Sie es ein in ihrem psychischen Geschehen?). Und warum zögern Sie, den seelischen Implikationen (z. B. durch Gespräche in einer Beratungsstelle) nachzugehen, was sehr kontrastiert mit der Energie, die Sie in die Vorstellung investieren, eine HIV-Infektion zu haben?

Schöne Grüße,

Günther Frank

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Zuletzt geändert am 14.10.2013 um 15:04:14 von Guenther Frank.
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 Verfasst am: 14.10.2013 19:10:54 Titel: Re: HIV-Symptome?
Ich meinte eher die Primärinfektion. Mehr als ein paar Telefonate mit einer Beratungsstelle habe ich nicht geschafft. Die Angst meine Familie ruiniert zu haben und der gesellschaftliche Druck blockieren mich einem Test gegenüber. Ich habe zuviel Angst, dass ich die Ausnahme der Ausnahme bin und tatsächlich positiv bin. Das Auftreten der neurologischen Symptome und die bisherigen Blubilder, die keinen Befund ergaben, fokussieren mich sehr stark darauf, dass dann nur noch HIV möglich sein kann. Insbesondere die zeitliche Nähe der Symptome und des sexuellen Kontaktes verstärken dies noch.
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 Verfasst am: 15.10.2013 09:38:30 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Angsthase,

kennen Sie diese Ängste aus der Zeit, bevor Sie Angst vor HIV bekamen? Sie schrieben, dass Sie monatliche „Routineuntersuchungen“ beim Neurologen machen? Wofür?
Was meinen Sie in Ihrer letzten Zuschrift mit „gesellschaftlicher Druck“, der Sie bzgl. Test blockiert?
Warum ist Ihre Familie ruiniert, wenn Sie HIV-infiziert sind?
Und eine rein logische Anmerkung: Wenn Sie tatsächlich infiziert wären und keinen Test machen, müssten Sie also, genauso als wenn Sie wüssten, dass Sie infiziert sind, immer GV mit Kondom machen, um Ihre Frau nicht anzustecken. Wird dies nicht auf Dauer zu Fragen und Irritationen führen? Wie gehen Sie in der Beziehung damit um?
Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht infiziert, wenn das Risiko wie von Ihnen in einer früheren Zuschrift beschrieben „Ich hatte geschützten Verkehr mit Kondom, bei mir auch anal mit dem Finger“ war.
Ich vermute, dass die Angst, die Sie vor HIV entwickelt haben, schon lange in Ihnen ist und sich jetzt auf HIV gerichtet hat. Ich kann Ihnen nur empfehlen, an dieser Angst zu arbeiten mit psychotherapeutischer Unterstützung, Sie werden sonst immer wieder damit konfrontiert werden.

Schöne Grüße,

Günther Frank
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 Verfasst am: 15.10.2013 17:14:38 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Frank,

vielen Dank für Ihre Antworten und Ihre Geduld. Ich möchte Ihre Mail nicht unkommentiert lassen, vertsehe aber auch, dass nicht Sie, sondern nur ich selbst mir helfen kann.
Routineuntersuchungen Neurologe: Bei Beginn der Symptome wurde ich vom Hausarzt an einen Neurologen verwiesen. Zwar wurde bei der ersten Untersuchung keine veränderten Werte festgestellt, da dies bei kleinen Fasern nicht unüblich wäre, wurde ich im Monatsrhytmus einbestellt. Routineuntersuchung war der falsche Begriff, Folgeuntersuchung wäre korrekt.
Ich habe in meinem Leben schon Erfahrungen mit Depressionen und körperlichen Leiden, die letztlich psychosomatisch bedingt waren, gemacht. Ich kann weder mit Ängsten umgehen, noch könnte ich meiner Familie ins Gesicht schauen, wäre ich tatsächlich infiziert. In der Tat bin ich zerrissen in dem Gedanken meine Frau bereits infiziert haben zu können bzw., wie ich mich seit dem den Kontakten entziehe. Für mich wäre ein Leben mit einer Infektion sehr schwer vorstellbar und meine Erfahrungen mit meiner Psyche verstärken diese Vermutung sehr. Ich habe einfach große Angst meiner Familie ein Leid zugefügt zu haben.
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 Verfasst am: 07.11.2013 18:40:06 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo Herr Frank,

ja, auch früher, vor langer Zeit hatte ich mal große Ängste vor einer HIV-Ansteckung, im Rahmen einer künstlichen Befruchtung meiner Frau wurde damals obligatorisch ein HIV-Test gemacht. Auch damals hatte ich große Ängste vor dem Ergebnis, aber eher aus der vorehelichen Zeit.
Der Ausdruck Routineuntersuchung war vermutlich nicht ganz korrekt. Nach dem Auftreten der Schmerzen und Missempfindungen wurde ich vom Hausarzt an einen Neurologen verwiesen. Dort wurden die Nervenmessungen durchgeführt, aber ohne Befund. Um die Schmerzen bzw. missempfindungen zu lindern bekam ich Medikamente und habe vom Arzt monatlich einen Termin bekommen, um zu beobachten, ob eine Verbesserung eintritt. Nachdem sich die Beschwerden nicht verbessert haben, wurden die Nervenmessungen erneut durchgeführt. Jetzt waren Abweichungen im NLG und EMG erkennbar, eine distal-symmetrische Polyneuropathie wurde diagnostiziert und eine neurologische Blutuntersuchung angeordnet. Das Ergebnis habe ich nun, es wurden keinerlei abweichenden Werte festgestellt. Wenn ich den Arzt richtig verstanden habe, wurden u.a. auf besondere Eiweiße im Blut, Borrelien und Rheumafaktoren untersucht. Dennoch würde eine Polyneuropathie vorliegen. Mein Surfen im Internet zeigt auf mehreren Seiten, dass bei negativen Untersuchungen auch ein HIV-test erfolgen sollte. Da immer mehr Gründe nun ausgeschlossen sind, schnürt es mir fast die Luft ab und verstärkt meine Ängste.
Der Gedanke meine Frau schon längst angesteckt haben zu können, darüber hinaus damit auch noch meine kleine Tochter \"geschädigt\" zu haben lässt mich sehr verzweifeln. Selbst in dem für mich schon unwahrscheinlichen Fall mich nicht mit HIV infiziert zu haben, in so vielen Foren berichten andere Menschen von den gleichen/ähnlichen Erfahrungen, würde ich es verstehen, wenn meine Frau mich verlassen würde, nicht aber verkraften. Wenn ich es aber nicht verkrafte, würde ich meinen Job nicht mehr schaffen und meiner Familie die wirtschaftliche Existenz rauben. Und alles nur durch meine Schuld.

Seit wenigen Tagen haben sich nun die Schmerzen in meinen Füßen und Händen/Armen sehr verstärkt. Neben meinen Gedanken, die mich in meiner Arbeit einschränken kommt jetzt der Körper noch hinzu.

Ich weiß, dass ich nicht viel neues von Ihnen höre, dennoch macht es mich etwas freier über meine Situation schreiben zu können und die Antwort eines erfahrenen Menschens zu hören.
Aber bitte geben Sie mir Nachricht, wenn ich dieses Forum damit überlaste und an seiner eigentlichen Arbeit hindere. Ich werde dann keine weiteren Beiträge mehr schreiben.
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 Verfasst am: 19.11.2013 16:31:32 Titel: Re: HIV-Symptome?
Hallo, ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie mir auf meinen letzten Beitrag noch Ihren Kommentar geben würden. Vorab vielen Dank.
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