Geschrieben von:
Bernhard
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Sehr geehrte Frau Dr. Möser, sehr geehrter Herr Frank,
im März diesen Jahres hatte ich einen kurzzeitigen passiven analverkehr. Es wurde zwar ein Kondom benutzt, ich kann jedoch nicht sicher sagen, ob dieses beschädigt wurde, eine Gleitcreme wurde benutzt. Es kam nicht zu einem Ejakulat. Nach etwa 5 Tagen verspürte ich ein Ziehen unter den Armen, dass nicht mehr weg ging. Nach ca. 3 Wochen hatte ich 2 Tage Durchfall, allerdings grassierte in unserer Familie die Magen-Darm-Grippe und ich war vermutlich nur der letzte in der Reihe, ein paar Tage später hatte ich Verspannungen im Nacken. Da das Ziehen unter den Armen nicht weg ging und ich zusätzlich Nackenverspannungen hatte ging ich zum Hausarzt. Er hat mir mehrere Wirbel (HWS und BWS) wieder gerade gerückt und mir Krankengymnastik verschrieben. Lymphknotenschwellungen unter den Achseln waren nicht vorhanden, aber das Ziehen unter den Armen blieb, die Krankengymnastik half nichts. Ich war dann mehrere Monate bei einem Orthopäden, der letztlich von einem Pseudoradikulärsyndrom sprach. Bei einer Blutuntersuchung (großes Blutbild) war der Glukosewert leicht erhöht, aber ich hatte zuvor versehentlich Kaffee getrunken. Sonst waren alle Werte in Ordnung. Es wurde weiterhin ein Antikörpertest auf Borreliose gemacht, negativ. Ebenso war der Test auf Rheumafaktoren negativ.Positiv (leicht erhöht) fiel ein Test auf CCP-Antikörper aus. Bei 4 von 5 Patienten würde dies auf rheumatoide Arthritis hinweisen. Die Einnahme von Kortison blieb ohne Erfolg, das Ziehen unter den Armen blieb, dazu kam langsam ein Kribbeln in den Händen, Unterarmen und Zehen, dass mittlerweile zumindest in den Füßen schmerzhaft ist (Stechen in Zehen und Fußrücken, Kribbeln in der Fußsohle). Mein Hausarzt, der mir zwischenzeitlich Doxepin verschrieb, ich hatte früher gelegentlich Panikattacken ohne erkennbaren Anlass, hat mich zur Abklärung einer Polyneuropathie zu einem Neurologen geschickt. Dort habe ich für Arme und Beine die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen bekommen, für die Beine/Füße war alles normal, bei einem Arm war ein Wert etwas grenzwertig, hat aber vermutlich mit Belastungen beim Fahrradfahren zu tun. Die EMG-Untersuchung steht noch aus.
Seit meinem oben beschriebenen sexuellen Kontakt plagen mich Gewissensbisse und Zweifel, im Laufe der Zeit sind, bestärkt durch surfen im Interne, nun Ängste einer HIV-Infektion dazu gekommen. Im Internet habe ich gelesen, dass HIV eine häufige Ursache für eine PNP, sogar eine Indikatorerkrankung wäre. Ich bin mittlerweile völlig verzweifelt, denn meine Partnerin klagt seit 3 Monaten über temporäre Schmerzen im Oberschenkel für die noch keine orthopädische Gründe erkannt wurden, Krankengymnastik aber leichte Besserung bringt.
Ich habe unermessliche Angst vor einem positiven Testergebnis, entziehe mich auf der anderen Seite aber völlig meiner Familie. Ich habe nur eine Bitte. Können Sie sich vorstellen, dass die beschriebene Situation nach einer HIV-Infektion auftritt?
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