Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Hallo Carolin,
es sind beides Beispiele, bei denen es keine dokumentierten Fälle von HIV-Infektionen gibt, die Toilettenbrille gilt allgemein für HIV als unbedenklich. Jedoch gelten Bluttropfen generell als nicht unbedenklich und die Regeln der Hygiene würden abraten, sich darauf zu setzen.
Auch aus dem Kosmetikbereich sind mir keine Ansteckungen mit HIV bekannt, die Hygiene reicht hier allgemein aus. Damit meine ich, dass sichtbare Blutmengen entfernt und blutende Wunden bedeckt werden, bevor die Behandlung weiter geht, Sie also nicht Ihre Schnittverletzung vom Vortag in dem frischen Blut des_r Kund_in hin und her reiben. Für andere Infektionen gilt allerdings beim Austritt von Blut höchste Vorsicht, da z. B. Hepatitis sehr viel leichter als HIV übertragbar ist und Sie hier schon bei kleinsten Blutmengen vorsichtig sein müssen. Handeln Sie daher immer nach den Hygienebestimmungen.
Ich finde in Ihrer Schilderung interessant, dass Sie derzeit Single sind, sich jedoch eine Beziehung wünschen, und in Beziehungen offenbar schon öfter Angst vor HIV bekommen haben. Ohne Beziehung bleibt Ihnen jetzt die Suche nach der Angst vor einer möglichen HIV–Infektion, bei der Sie selbst sehen, dass Sie etwas konstruieren, was in der Realität so nicht da ist (Sie schreiben „Wahn“). Es könnte hilfreich sein, wenn Sie herausfinden könnten, welche Funktion die Metapher „HIV-Infektion“ für Sie hat. Vielleicht hilft Ihnen dabei ein Gespräch mit einer Fachperson in einer Beratungsstelle oder psychoanalytischen oder psychotherapeutischen Praxis.
Schöne Grüße,
Günther Frank
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