Thema: seit mutig

Hallo zusammen,



es wird hier ja immer nur über Risiko etc. geschrieben, daher nun mein Beitrag.

Wie sicherlich viele von Euch habe ich die letzten Wochen / Monate dieses Forum auswendig gelerbt um einfach mein eigenes Risiko das es mal gab abzuschätzen. Wenn man die Beiträge und die Antworten des Teams dann immer liest, beruhigt einen das einen Moment lang, so ging es jedenfalls mir.

Ich habe mir nun 3 Monate alles eingeredet und dadurch sogar angefangen Symptome zu entwicklen.

Mein Fall ist der, dass meine Frau schwanger wurde und in diesem Zusammenhang einen HIV Test gemacht hat der auch negativ war, nun habe ich aber angefangen zu grübeln und habe mich in eine richtige Phobie reingesteigert.

Ich hatte alles in meiner Vergangenheit, OV aktiv passiv ohne Schutz, gerissener Kondom, mit einer Frau ungeschützen Verkehr etc.

Ich hatte wirklich so eine extreme Angst, konnte nicht mehr schlafen, hatte nur noch Durchfall, Nachtschweiß, Schluckbeschwerden, alles was man sich eben so vorstellt. Ich war der Meinung das ich mein Kind nicht aufwachsen sehen werde.

Ich war sogar bei einem Therapeuten, nichts half.

Gestern habe ich dann endlich den Entschluss gefasst und bin zum Hausarzt, der hat mir Blut abgenommen, ich habe es noch schnell selbst in das Labor gebracht. Ich kann Euch sagen, das waren die schlimmsten 2 Tage in meinem Leben "wirklich"!!!!!!



Aber es hat sich gelohnt, seit heute morgen weiß ich das ich negativ bin und somit mein Leben einfach einen neuen Stempel gegeben hab.

Das soll nicht heissen stellt Euch nicht so an und geht zum Test, ich weiß genau welche Angst man hat, es war das schlimmste auf der Welt, mir war bewusst ich habe das, doch auch mit den Ängsten und dem Gegrübel konnte es nicht weitergehen.

Ich muss Euch wirklich sagen wie schwer das war, aber heute ist ein neuer Geburtstag für mich.

Das ist der schönste Tag in meinem Leben, also nehmt allen Mut zusammen und lasst Euch piecksen......

Auf diesem Weg auch nochmals so ein herzliches Dankeschön an diese Seite und das Team, das ich auch so oft angerufen haben.

Das ist SO ein guter und wichtiger JOB den Ihr macht, tausend Dank ..... und möge diese Krankheit hoffentlich bald heilbar sein.



Vieleicht hilft dieser Beitrag ja dem ein oder anderen.

Ben

Hallo Ben,

danke für diesen Beitrag. Ich habe jedoch Zweifel, dass Ihre Erfahrung so generalisierbar ist, wie Sie es sich wünschen. Wenn Sie die anderen Beiträge im Forum lesen, werden Sie einige finden, für die die Angst mit dem negativen Testergebnis nicht vorbei ist, sondern die dann beginnen, die Sicherheit der Tests etc. zu hinterfragen.
Ich hoffe sehr, dass andere beim Gang zum/zur Therapeut_in bessere Erfahrungen machen als es Ihnen wohl leider passiert ist. Ich glaube nämlich, dass die „Heilung“ bei all den nachweislich nicht Infizierten, die es nicht glauben, nicht infiziert zu sein, genau in einer psychotherapeutischen oder psychoanalytischen Kur bestehen kann. Die eigenen Ängste müssen einer Klärung unterzogen werden, sonst bleiben sie wahrscheinlich weiterhin aktiv.

Schöne Grüße,

Günther Frank

Hallo herr Frank,

Danke für die Antwort, aber so war es ja nicht
Ich war vor meinem Test beim Therapeut was ja
Nichts bringt wenn man einen Test noch nicht
Gemacht hat! Ich kann mir ja nicht einreden lassen
Das ich negativ bin ohne Test!

Danke nochmals für ihren Service

Hallo Ben,

ok. Dann hat ja der Gang zum Therapeuten aber vielleicht zumindest Ihren Mut zum Test bestärkt?

Schöne Grüße,

Günther Frank

Ja auf jeden Fall, er hat gesagt ohne Test brauchen
Wir die Therapie nicht zu machen!
Das hat mit dann den Boden entzogen und
Ich hatte keinen halt mehr .... also bin ich am
gleichen Tag zum Test und einen Tag war ich
Negativ :-)

Hallo Ben,

dann sortiere ich das noch mal so: Sie schreiben für all die, die ein tatsächliches Risiko hatten, aber zu viel Angst haben, um sich dem Test auszusetzen. Die ermutigen Sie, es zu tun. Bleibt dabei ein Problem: Diese Angst ist ja immer auch ein Stück Realangst. Es kann doch sein, dass das Ergebnis positiv ist. Und da wäre meine Empfehlung, das genau in Beratungs- oder auch Therapiegesprächen vor dem Test zu klären, wann der richtige Zeitpunkt dafür sein könnte. Es ist, schlimmstenfalls, nichts gewonnen, wenn das Ergebnis dann positiv ausfällt und die betroffen Person das nicht verkraften kann.

Schöne Grüße,

Günther Frank