Thema: Unklare Symptome = unerkannte STI ?

Liebes Forum Team,

nach vielen Wochen mit unklaren Symptomen würde ich mich über einen Rat aus diesem Forum freuen.

Folgende Situation:
Anfang April hatte ich einen Kontakt (GV und OV) mit einer osteuropäischen Dame. Ich habe aber extrem auf Schutz geachtet, so daß eigentlich alles "safe" gewesen sein sollte.

Nach ca 2 Wochen stellte sich aber ein leichter ziehender Schmerz im Penis ein, der auch nach ein paar Tagen wieder verschwand. Nach ca. 4 Wochen tauchte er wieder mal für ein paar Tage auf.
Gleichzeitig hat sich an einer bestimmten Stelle des Penis eine sehr empfindliche Stelle gebildet, die immer wieder ein leichtes "Druckgefühl" bzw. ein Kribbeln verursacht. Es ist aber nichts zu sehen, es gab auch kein Geschwür und keinen Ausfluss. Dies hält bis heute an, also schon 3-4 Monate.

Nach 8 Wochen bin ich dann doch zum Urologen. Eine Urinuntersuchung mit Bakterienkultur hat nichts ergeben. Alle Ultraschall-Untersuchungen sind auch ohne Befund. Ein spezieller Test auf STI wurde allerdings nicht gemacht.
Der Termin wurde dann auch gleich zu einer Vorsorgeuntersuchung genutzt.

Nach ein paar Tagen hatte ich dann auf einmal einen dauerhaften "Reizzustand" im Penis (fühlt sich an wie Stromspannung, d.h. ein permanentes leichtes Kribbeln). Dieses Symptom kommt und geht seitdem. Eine weitere Untersuchung beim Urologen hat wieder nichts ergeben.

In Summe besteht also seit Monaten ein permanentes Unwohlsein im Genitalbereich.

Meine Frage:
Es wurde ja nie ein spezieller STI-Test gemacht. Man liest aber sehr viel über unerkannte, symptomlose STI. Deuten die unklaren Symptome ggf. doch auf eine STI hin bzw. wann muss man doch noch mal zu einem anderen Arzt und die STI Untersuchung verlangen ?

Können diese Reizzustände ggf. auch durch die Prostatauntersuchung ausgelöst werden, denn dieses Symptom hat ja erst danach angefangen ?

Vielen Dank, Frank

Hallo Frank,

Ihren Satz: „Ich habe aber extrem auf Schutz geachtet, so daß eigentlich alles ‚safe’ gewesen sein sollte“ entnehme ich, dass Sie beim GV ein Kondom verwendet haben. Sollte das nicht der Fall gewesen sein, ist eine Ansteckung mit HIV und anderen STI, die sich nicht bemerkbar machen müssen, nicht auszuschließen.

Die Kommunikation mit Ihrem Urologen scheint nicht gut gelaufen zu sein. Die Urinuntersuchung wird wohl eine Testung auf bestimmt STI gewesen sein.
Eine Untersuchung, die das leistet, was Sie „die STI Untersuchung“ nennen, gibt es bei über 20 bekannten STI nicht. Das Vorgehen ist daher immer, von Risiken und Symptomen aus die Untersuchungen einzuleiten. Das scheint bei Ihnen mit der Urinuntersuchung der Fall gewesen zu sein.
Wenn auch der 2. Besuch beim Urologen keine Ergebnisse gebracht hat, haben Sie 2 Fachleute konsultiert, was eine hohe Sicherheit darstellt.

In Ihrer Symptomatik kann ich keine Hinweise auf eine bestimmte STI erkennen. Einen Zusammenhang mit der Prostatauntersuchung kann ich mir wenn dann auf seelischer Ebene vorstellen, was auch auf Ihre sonstigen Symptome zutreffen könnte. Dann wäre die Frage, warum Sie die Symptome produzieren. Sie können dieser Frage mit einer Fachperson in einer Beratungsstelle nachgehen.

Schöne Grüße,

Günther Frank

Vielen Dank fuer die schnelle Antwort.

Eine Anmerkung / Frage haette ich noch. Es wurde uebrigens ein Kondom verwendet. HIV Risiken sehe ich daher nicht.

Was meint der Urologe, wenn er nach der Urinuntersuchung sagt: Einen speziellen Test auf Geschlechtskrankheiten haben wir nicht gemacht ?

Ansonsten liest man immer, das ein "Abstrich" das Mittel der Wahl ist. Ich wuerde zumindest gerne den Unterschied verstehen.

Danke.

Hallo Frank,

was der Urologe meint, kann ich nicht wissen.
Der Abstrich ist in der Diagnostik von einigen STD tatsächlich üblich, einige STD sind allerdings auch mittels Urinprobe erkennbar.

Schöne Grüße,

Günther Frank

Es gibt grundsätzlich zwei Wege zur Diagnose :
1. : Der Arzt sucht Krankheitskeime, meist Bakterien oder Pilze und macht einen Abstrich mit einem sterilen Gerät ( Wattetupfer oder auch Spatel oder Skalpell ) von der Haut oder Schleimhaut. die so gewonnenen Kleinlebewesen müssen danach aufbereitet, gefärbt , ins Dunkelfeld gebracht oder ... werden um zu erkennen um welche Keime es sich handelt.
2. : der Arzt läßt im Labor Blut untersuchen , auf Keime , Antikörper , oder ....

Immer steht eine Verdachtsdiagnose am Anfang, die bestätigt wird oder nicht.
Es kommt also immer auf das Beschwerdebild und die Frage an. Blind alle Krankheiten suchen zu wollen wäre letztendlich sinnlos, es gibt einfach zu viele !