Stormarnforum

Schönen guten Tag Frau Staack !
Schönen guten Tag Herr Frank !

Meine Geschichte begann eigentlich damit, dass meine Ehefrau schwanger geworden ist und rd. 8 Wochen nach der Empfängnis mit Ihrem Mutterpass nach Hause kam, um mir mitzuteilen : „Alles okay, HIV Test habe ich auch gemacht.

Ihr Ergebnis war negativ; dennoch traf mich diese Nachricht wie ein Holzhammer. Ich dachte nur „Verdammt, hast du überhaupt irgendwann mal einen HIV Test gemacht ?“ Ich begann, Angst zu bekommen und wollte meine Frau und unser Kind schützen.

Glücklicherweise gehöre ich zu der Art von Männern, die „es“ aufgrund der Mitteilung der Schwangerschaft generell nicht konnten, so dass der Test meiner Frau rd. 8 bis 9 Wochen nach dem letzten Sexualkontakt von uns beiden durchgeführt wurde.

Seitdem vermied ich jeden sexuellen Kontakt mit meiner Frau; allein schon aus Angst, Ihr oder dem Baby irgendetwas damit anzutun. Da ich zu diesem Zeitpunkt relativ wenig über HIV wusste, habe ich mich mit der Tatsache beruhigen können, dass ich ja seit dem Test meiner Frau keinen Sexualkontakt mehr mit Ihr hatte und Sie somit „…vor mir sicher wäre.“

Ich hatte mich immer damit herausgeredet, dass ich es während der Schwangerschaft einfach nicht kann.

Nun ist unser Kind auf der Welt, lt. Untersuchungen gesund, so dass ich mich im Netz nach einem Test für mich erkundigen wollte, so dass ich unweigerlich weitere Informationen erhielt.

Das war dann der 2. Treffer mit dem Holzhammer; denn ich musste lesen, dass ein Test nur nach 12 Wochen absolut sicher sei; so dass ich für das ungefähre Empfängnisdatum eben nicht 100%ig sicher sein konnte.

Bei mir brach eine gewaltige Angstspirale los; was ist, wenn du so etwas hast und Sie noch damit angesteckt hast ? Warum in drei Teufels Namen hast du Depp dich denn bloß nicht vorher informiert. Was machst du denn jetzt bloß ? Ich begann, andauernd zu googeln, zog mich zurück und bekam Angst-Attacken. Meine Sorgen vervielfachten sich. Meine Frau fing schon an in mein Verhalten mangelnde Vaterfreuden herein zu interpretieren.

Schlicht und ergreifend stehe ich im Moment einfach unter enormen psychischen Stress.

Mein, wenn man es so nennen will „Risiko“ (ungeschützter, vaginaler GV) liegt von heute an gerechnet, nunmehr 14,5 bis 15 Jahre zurück. Ich denke, dass es sich erübrigt nahe in ein Detail zu gehen, da ein Ansteckungsrisiko durch vaginalen GV vorhanden ist. Meine damalige Sex- Partnerin war, wie ich ein normale, junge Erwachsene; Sie hatte lediglich russische Wurzeln. Ein typischer ONS im ländlichen Raum.

Danach „verkehrte“ ich bis zu meiner Frau nur noch mit Kondom.

Natürlich habe ich zwischenzeitlich mit meiner Frau darüber gesprochen; Sie hält meine Angst für unbegründet.

Nun habe ich dazu folgende Fragen :

1.) Ist es möglich, dass jemand seit rd. 14,5 bis 15 Jahren unbemerkt mit dem HI-Virus infiziert ist ? Symptome irgendwelcher Art habe ich nicht und hatte ich nie. Meine Lebensgewohnheiten in jüngeren Jahren waren auch nicht wirklich so, wie es der Dichter empfiehlt; ich habe lange geraucht (30 Zigaretten/Tag …habe ich mir abgewöhnt) und nur Fast Food Ernährung gehabt (Ernährung habe ich auch umgestellt). Ich kriege lediglich, seit ich denken kann, beim Genuß von Pommes Frites, Chips (oder ähnlichem), welche aggressiv gewürzt wurden oder in „altem Fett“ gegart wurden, weiße, schmerzende Bläschen auf der Zunge. Ich bin eigentlich nur sehr selten krank und einer derer, die nur etwas husten und danach meine ganze Umgebung für eine Woche flach liegt.
2.) Gesetzt den Fall ich wäre infiziert; ist es möglich, dass ich meine Frau trotz der langen Zeitspanne (ca. 13,5 Jahre) nicht infiziert habe ?
3.) Kann man einen HIV Test bei Ihnen machen; wie muss ich dafür vorgehen ?
4.) Ist ein solcher Test anzuraten ? Wie sicher ist dieser ?
5.) Vorletztes Jahre hatte ich eine Untersuchung meines Unterleibes (u. A. Prostata, Hoden, Nieren) mit Ultraschall (Krebsvorsorge), ein großes Blutbild (unauffällig bis auf etwas Cholesterin) sowie eine Harnuntersuchung. Bei der Harnuntersuchung wurde ganz geringfügig Eiweiß gefunden; der Arzt hielt die Werte aber für unauffällig. Kann man eine derart alte HIV Infektion im Blutbild nicht erkennen ?
6.) Gesetzt den Fall, ein Risiko bestünde nicht mehr; kann man trotzdem bei Ihnen einen HIV Test machen (auch gg. Bezahlung) nur um sein Kopf wieder klar zu bekommen ?

Langsam fange ich aufgrund der psychischen Belastung schon mit hypochondrischen Verhalten an; ich wollte demnächst zu einem Gesundheits-Checkup gehen und ich fange schon vorher damit an, Gespenster zu sehen; ich bin in den 30igern und auf einmal ist mir jeder Leberfleck(obwohl seit 20 Jahren da) krebsverdächtig und ich fange schon vor dem nächsten Blutbild bzw. Harnuntersuchung damit an; hoffentlich hat das Cholesterin bzw. Eiweiß vom letzten mal nichts (wie z.B. Diabetes) verursacht.

Natürlich fallen mir für einen potenziellen Arztbesuch nur die schrecklichsten Krankheiten (z.B. MS, Hautkrebs, Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Diabetes, HIV) ein, obwohl ich nie Anzeichen einer Krankheit zeigte.

Außerdem versuche ich trotz nach diesem einmaligen Fehltritt danach vorgekommene, mit Kondom geschützte Kontakte zu rekonstruieren und Fehler (so z.B. unsichtbare Risse, unsichtbare Löcher im Kondom oder ein unbemerktes Kondom verrutschen) zu finden oder diverse „Verschwörungstheorien“ zu entwerfen obwohl mein Gehirn mir sagt „…es war Sex mit Kondom = sicher = kein HIV“.


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Thema: Phobie