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Thema: Risikoeinschätzung

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Autor Beitrag
 Verfasst am: 05.05.2009 20:23:49 Titel: Risikoeinschätzung
Hallo,
ich bin ein Hypochonder und seit diesem Fall der Sängerin, die einen Mann wissentlich mit HIV angesteckt habe, habe ich ständig Angst. Nun zu meiner Situation:
ich hatte bisher nur ungeschützten Sex in drei festen/ monogamen Beziehungen. In diesen Beziehungen wurde vorher immer über HIV gesprochen. Leider war ich immer sehr naiv und habe nicht auf einen gemeinsamen Test bestanden. Ich selbst bin auch nicht getestet. Ich bin noch mit allen Männern, mit denen ich eine Beziehung geführt habe, in Kontakt. Von keinem ist eine HIV Infektion bekannt. Die erste Beziehung endete vor 10 die zweite vor 7 Jahren. Beide Männer haben keinerlei Kontakt zu DRogen oder Prostituierten, noch Verkehr mit anderen Risikogruppen gehabt. Der Mann, mit dem die Beziehung vor 7 Jahren zuende ging, war damals auch regelmäßig bluspenden. Ich hatte in dieser Zeit keinerlei größere Anzeichen einer Krankheit, die nicht durch Blutbild etc. aufgeklärt wurde, z.B. Nasennebenhölenentzündung usw..
Nun hatte ich vor ca. 1,5 Jahren wieder eine feste Beziehung. Er gehört eigentlich auch zu keiner Risikogruppe. Er hatte mir gesagt, er hätte einen neg. HIV Test . Wir hatten ca. 3-5 x ungeschützen Verkehr. Nun habe ich mich mit ihm über meine Ängste unterhalten und er sagte, er hätte nach dem Test und vor mir noch mit zwei Frauen ungeschützten Verkehr gehabt. Eine dieser Frauen hat definitiv einen neg. HIV Test. Die andere Frau gehört auch nicht zu einer der Risikogruppen (Prostituierte, DRogenabhängige etc) und es ist ihm auch keine Infektion ihrereseits bekannt. Nun ist dieser Mann seit knapp 1,5 Jahren mit seiner jetzigen Freundin zusammen. Sie ist nun schwanger (im 7. Monat) und hat in Folge der Schwangerschaftsvorsorge einen HIV Test gemacht: Ergebnis negativ.

Mit allen anderen "Partnern" hatte ich nur geschützen Verkehr und das Kondom ist auch nie kaputt gegangen.

Wie sieht nun mein Risiko aus. Die Aidshilfe sagte mir, es bestünde wohl ein extrem geringes Risiko.
Trotzdem lässt mich dieser Gedanke nicht los.
Ich hatte 3-4 Monate nach dem ungeschützten Verkehr keinerlei gesundheitlichen Beeinträchtigungen, lediglich etwas später bekam ich im Winter eine Nasennebehöhlenentzündung, die mit Blutbild etc. abgeklärt wurde. Das Blutbild hat weiter keine Auffälligkeiten gezeigt. Ich habe in den letzten 5 Jahren regelmäßig Blutbilder machen lassen (einfach zur Abklärung der allgemeinen Gesundheit), es gab nie irgendwelche Auffälligkeiten. Ich weiß, dass das Blutbild keinen HIV Test ersetzt, aber bis zu dem oben genannten Zeitpunkt mit dieser Sängerin habe ich nie daran gedacht, evtl. infiziert zu sein.

Ich überlege ständig, ob ich einen Test machen lassen soll, jedoch ist meine Angst vor einem möglichen Positiv so groß, dass ich nicht weiß, wie ich reagieren würde (ich neige stark zu depressiven Verstimmungen)

Nun habe ich einen neuen Partner kennen gelernt. Wir sind uns momentan einig, dass wir uns mit Kondomen schützen werden. Sofern sich diese Beziehung weiterentwickelt (Kinderwunsch usw.), ist mir natürlich klar, dass ich auf einen HIV Test bestehen werde, doch bekomme ich heute schon Panik vor dem Tag des ERgebnisses.

Muss ich mir große Sorgen machen? Ist eine Ansteckung unter diesen Fakten wahrscheinlich? Vielleicht ist noch zu erwähnen, dass ich aus der tiefsten Provinz stamme und nicht aus der Großstadt komme. Laut Gesundheitsamt leben in meinem REgierungsbezirk ca. 450 HIV Infizierte.

Ich habe mir einen HIV Heimtest bestellt, bin aber nicht sicher, ob ich diesen machen möchte. Wie sicher/zuverlässig sind diese Tests? Im Falle eines pos. Ergebnisses würde ich natürlich sofort zum Arzt und das ERgebnis überprüfen lassen, wobei ich in meiner momentan Situation (baldige Verbeamtung) nicht weiß, ob sich ein Test beim Arzt neg. auswirken würde - egal ob positiv oder negativ. Ich würde den Test auch nicht alleine, sondern mit einer Vertrauensperson machen.
Kann der Test auch falsch poitive ERgebnisse bringen? Z.B. wurde ich vor 10 Jahren gegen Hepatitis geimpft und ich hatte beispielsweise vor 4 Wochen eine Wurzelbehandlung(ich weiß nicht, ob das eine Rolle spielt). Auf was reagieren diese Tests?

Ich bin sehr verwirrt, die Angst vor einem pos. ERgebnis bestimmt momentan mein Leben. Ich weiß, dass nur ein neg. ERgebnis diese Angst zu 100% nehmen kann, aber wie schon gesagt, ich weiß nicht, ob ich zu einem Test bereit bzw, psychisch in der Lage wäre. Die Erleichterung wäre natürlich enorm, aber die Ungewissheit kann doch manchmal auch besser sein als die Gewissheit Infiziert zu sein.
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 Verfasst am: 28.05.2009 17:54:55 Titel: Re: Risikoeinschätzung
Hallo Anonym,

auch ich sehe bei Ihnen keine große Wahrscheinlichkeit, dass Sie infiziert sein könnten. Die kleine Restunsicherheit ist allerdings nur mit dem Test zu klären.
Die Zuverlässigkeit des Heimtests kann ich ohne Nennung des Produktnamens nicht einschätzen.
Ich rate Ihnen allerdings davon ab, weil Sie dann mit dem Ergebnis zunächst ohne professionelle Hilfe zurecht kommen müssten. Und ein Test, den Sie selbst durchführen, liefert möglicherweise, z. B. durch die nicht vorhandene Routine der Durchführenden, auch kein so zuverlässiges Ergebnis wie es erzielt werden kann mit der Routine eines Labors. Wie bewältigen Sie denn zu Hause ein (möglicherweise falsch) positives Ergebnis?
Ob Ihre Verbeamtung durch eine bekannte HIV-Infektion verhindert werden könnte, kommt auf Ihren Dienstherren / Ihre Dienstdame an. Mein Kenntnisstand ist, dass es hier v. a. im Bundesland Bayern Probleme gibt.
Alles spricht dafür, das anonyme Angebot eines Gesundheitsamtes zu nutzen. Dann hätten Sie ein zuverlässiges Testverfahren, dessen Ergebnis Sie glauben können, eine fachkompetente Person, die Sie vor dem Test und bei der Ergebnismitteilung berät und Ihnen bei Bedarf auch weitere Hilfsmöglichkeiten aufzeigen kann. Sie könnten sich in einer dortigen AIDS-Beratungsstelle auch zu Ihren Ängsten beraten lassen.
Wie oft welche Tests falsch positive Ergebnisse bringen, hängt nicht nur von den Tests selbst ab, sondern auch von der Wahrscheinlichkeit, dass die getesteten Personen tatsächlich positiv sind.
Da Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ sind, haben Sie von daher ein etwas höheres Risiko, dass ein Test, wenn er bei Ihnen positiv ist, dann falsch positiv ist.
In den mir bekannten Gesundheitsämtern würde, wie bei uns auch, mit einem positiven Test sofort, also mit derselben Blutprobe, ein noch genauerer Bestätigungstest gemacht, so dass Sie als Getestete nicht mit einem möglicherweise falsch positivem Ergebnis konfrontiert werden. Das ist bei dem Heimtest leider nicht der Fall.
Schutzimpfungen und Wurzelbehandlungen führen nach meinen Kenntnissen nicht zu falsch positiven Ergebnissen. Die Tests, die wir machen, reagieren sehr genau auf HIV-Antikörper und ein Antigen der Virushülle (p24).
Ich glaube nicht, dass ein negativer Test Ihnen Ihre Ängste nehmen wird. Er wird Sie nur kurzzeitig entlasten. Ihre Ängste aber bleiben und verschieben sich zu einem anderen Objekt oder Feld.
Sie können ihre Ängste psychoanalytisch oder psychotherapeutisch bearbeiten, wenn Sie nicht auf Dauer mit ihnen leben möchten.
Vor dem Ergebnis des Tests müssen Sie sich aus meiner Sicht nicht fürchten, wenn Sie ihn bei einer Fachstelle wie der unseren machen lassen.

Schöne Grüße,

Günther Frank
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