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Thema: HIV Oralverkehr - Analyse der Zahlen

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Autor Beitrag
 Verfasst am: 01.03.2009 13:44:37 Titel: HIV Oralverkehr - Analyse der Zahlen
Serh geehrte Damen und Herren,

ich weiß, dass das Thema HIV-Übertragung bei Oralverkehr (Mann bei Frau) nicht nur in diesem Forum sondern im ganzen Internet schon 100x durchgekaut wurde mir folgendem Ergebnis:

Das Infektionsrisiko liegt irgendwo zwischen: keinem und einem theoretischen.

Auch habe ich bemerkt, dass die verschiedensten Seiten durch ihre Position (ideologisch, Geographisch ...) verschiedenste Ansichten liefern: So spricht etwa das als konservativ geltende CDC in den USA von \\\"a few cases\\\" das sicher als liberal einzustufende Clinic centre in San Francisco von keinem dokumentierten Fall. Und auf einer canadischen Seite spricht man von einem Fall bei dem die transmission \\\"anscheinend oral\\\" erfolgt ist. Auch ist es so, dass zB in Österreich auf der Seite der Aidshilfe Wien die Orale transmission als risiko gilt. Hingegen bei der Aidshilfe Kärnten diese nicht mal angsprochen wird. Nun muss man wissen, dass in Wien 50 % aller HIV infizierten Personen in Österreich leben bei nur 1/4 der Bevölkerung. Kärnten hingegen ist das Bundesland mit der niedrigsten HIV rate. Auch zeitliche Utnerschiede habe ich entdeckt. So prach Herr Frank in diesem Forum bei älteren Beiträgen noch von einem theoretischem risiko, bei neuren jedoch von keinem Risiko. Mittlerweile gibt es aber wieder Organisationen die behaupten man hat die orale Transmission vernachlässigt.

Nun zu den Studien. Ich bin im Bilde einer vielzahl von studien die es gibt. So gibt es amerikanische Studien die das transmissionsrisiko je nach Studie von 2,7 - 7 % beziffern (bei der oralen Übertragung von Männer auf Männer) andere Studien sprechen von 19.000 oralen kontakten ohne einer infektion.

Und dann noch die Frage der Ermittlung des infektionsweges. Wie schon des öffteren angesprochen wird nur sehr selten ungeschützer oralverkehr und geschützer Geschlechtsverkehr betrieben. Nur kann man sich wirklich sicher sein, dass nicht eine mögliche transmission eventuell oral und nicht vaginal erfolgt ist?

In Experimenten mit dem SIV an Affen wurde festgestellt dass die Übertragung oral genau so oft passiert wie durch kontakt mit anderen Schleimheuten. Natürlich kann man solche Test unter klinischen Bedingungen (exakt gleiche Viruslas, etc) nicht an Menschen durchführen. Aber wenn es beim Affen möglich ist, warum sollte es dann beim mutierten SIV dem HIV nicht auch beim Menschen möglich sein?

Meine Frage nun im konkreten: Wie darf man die Fülle von Zahlen verstehen. Kennen sie Studien zu diesem Thema? In vergangen Foreneinträgen sprechen sie davon dass ihnen kein Fall der Übertragung durch cunnilingus bekannt ist. Was bedeutet dies? Sie kennen keinen persönlich? Sie wissen von keinem Fall in Deutschland, Europa, Welt?

Vielen Dank
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 Verfasst am: 11.03.2009 14:58:44 Titel: Re: HIV Oralverkehr - Analyse der Zahlen
Sehr geehrter Hironymus,

da haben Sie ja viel recherchiert.
Ihre Ergebnisse sind recht vielfältig. Allerdings finden Sie vielleicht wenig Ordnung in den Zahlen, weil Sie Cunnilingus und Fellatio nicht immer sauber trennen und bei Fellatio die entscheidende Frage, nämlich wer nimmt das Ejakulat eines infizierten Mannes auf, auch nicht sauber trennen von dem allgemeinen „oral“.
Ich kenne keine Studien und auch keine persönlichen Fälle von HIV-Infektionen bei Cunnilingus. Wenn ich Infektionsstatistiken sehe, gibt es auch bei Frauen, die Frauen lieben, erfreulich wenige Infektionen (bei zu unterstellender hoher Cunnilingusfrequenz), und die wenigen Einzelfälle sind m. W. alle auf die bekannten Übertragungswege zurückführbar gewesen.
Das gleiche gilt bei Fellatio für die Person, die ihren Penis in einen Mund einführt.
Eine wenige Jahre alte Übersicht, die ich auf der Seite des RKI gelesen habe (www.rki.de), konnte global weniger als 10 Fälle von Infektionen bei Aufnahme von Ejakulat im Mund bei Fellatio zusammenfassen. Das ist nicht viel, zeigt aber, dass diese Praktik ein kleines Infektionsrisiko hat.
Da es weinige Fälle gibt, die es aber eben doch gibt, hat sich schon vor mehr als 20 Jahren die Aussage formiert: Blasen ohne Ejakulation ist safer, wichtig ist, den Penis rauszunehmen, bevor ejakuliert wird. An der Korrektheit dieser Präventionsbotschaft habe ich keine Zweifel.
Es gibt daher seit AIDS aufgetaucht ist in schwulen Kreisen sicher sehr viel Fellatio ohne Kondom und wenn es zum AV kommt, wird ein Kondom angewendet. Ergebnis: Keine Infektion.
Bei Langzeitstudien mit Paaren, bei denen eine von beiden Personen infiziert war, wurden die safer sex – Botschaften schon vor vielen Jahren immer wieder wissenschaftlich untermauert.
Wenn es zu Infektionen kam, dann immer nur bei Paaren, die GV oder AV zumindest gelegentlich ohne Kondom gemacht haben. OV hat bei diesen mir bekannten Langzeitstudien nie zu einer Infektion geführt, was ja, wäre es eine Gefahr, bei Paaren zu erwarten gewesen wäre, die GV und AV konsequent mit Kondom gemacht hatten.
Dass Herr Frank im Forum sich über die Zeit zu widersprechen scheint, stimmt nicht. Das gelegentlich erwähnte theoretische Risiko ist ein bleibendes theoretisches. Was die Praxis anlangt, gibt es kein beobachtbares Risiko (bei Cunnilingus und Fellatio ohne Ejakulation), dem widerspricht nicht, dass es theoretisch konstruierbar ist.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der weiteren Recherche. Wenn Sie je von einem dokumentierten Fall einer HIV-Übertragung bei Cunnilingus oder Fellatio ohne Ejakulation im Mund lesen, wäre ich Ihnen für einen Hinweis sehr dankbar.

Schöne Grüße,

Günther Frank

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 Verfasst am: 21.04.2009 12:59:36 Titel: Re: HIV Oralverkehr - Analyse der Zahlen
vielen Dank für Ihre Information. Sollte ich auf Fälle stoßen, so werde ich es ihnen gerne mitteilen.

mfg
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 Verfasst am: 26.05.2009 17:04:58 Titel: Re: HIV Oralverkehr - Analyse der Zahlen
Hallo Hironymus,

ich bin auf einen alten Fall gestoßen, ein damals 60 Jahre alter Mann wurde HIV-positiv getestet und hatte, bedingt durch eine Diabetes, erektile Dysfunktion, so dass sein Risiko in ca. 2 Jahre dauernden ausschließlich oralen Praktiken mit einer i.v. - drogenabhängigen Prostituierten zu liegen schien. Mir ist nicht bekannt, ob er weitere Risiken hatte und ob die Prostituierte als positiv bekannt war.

Die Quelle ist:
AIDS-FORSCHUNG (AIFO), Mai 1989
und dort wird als Quelle angegeben:
Spitzer, P.G., Weiner, N.J.: Transmission of HIV infection from a woman to a man by oral sex. N. Engl. J. Med. 320; 251(1989).

Schöne Grüße,

Günther Frank
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