Thema: Wunde am Finger + Spermakontakt

Guten Tag!
Ende Februar habe ich (weiblich) einen Mann mit der Hand befriedigt. Nachdem er gekommen ist, habe ich bemerkt, dass ich eine kleine Wunde am Finger hatte. Sie hat nicht mehr geblutet, aber man konnte schon das rote Fleisch sehen. Die Wunde hatte Kontakt mit dem Sperma und es hat ein bisschen "gepitzt", ähnlich wie wenn ZItronensaft an eine Wunde gelangt. Kurz danach habe ich mir die Hände gewaschen.
Nun mache ich mir Sorgen, dass ich mich mit HIV infiziert haben könnte. Denn in letzter Zeit war ich auch häufig abgeschlagen und müde war und hatte Kopfschmerzen.

Vielen Dank im Voraus!

Guten Tag ,
ihre Besorgnis ist verständlich, aber unbegründet. HIV wird auf diese Weise nicht übertragen.
Für Abgeschlagenheit gibt es viele Gründe, Angst zählt auch dazu.
Schönes Wochenende !

Vielen Dank für die Antwort.
Das beruhigt mich schon ein bisschen. Dennoch mache ich mir immer wieder Gedanken, ob ich nicht womöglich so ein seltener Einzelfall sein könnte, denn die Kopfschmerzen waren ungewöhnlich stark, zusätzlich waren noch die Lymphknoten am Hals und neben dem Ohr angeschwollen und ich hatte das Gefühl, fiebrige Hitzeschübe zu haben.
Eigentlich dachte ich immer, dass ich relativ rational bin, deshalb fällt es mir schwer zu glauben, dass diese Symptome nur psychisch bedingt sind.
Gibt es denn eine Erklärung dafür, warum eine HIV-Infektion so nicht funktioniert? Denn Risikoflüssigkeiten in Wunden gelten doch allgemein als gefährlich, oder?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar und wünsche Ihnen auch schon mal ein schönes Wochenende!

Sehr geehrtre Frau Staack/Herr Frank,
könnten Sie vielleicht noch einmal kurz auf meine Frage eingehen?
(Gibt es denn eine Erklärung dafür, warum eine HIV-Infektion so nicht funktioniert? Denn Risikoflüssigkeiten in Wunden gelten doch allgemein als gefährlich, oder?)
Die Angst lässt mich einfach nicht los und ich frage mich, ob ein HIV-Test (Ende Mai) nicht doch sinnvoll wäre.
Herzlichen Dank im Voraus!

Hallo Anonym,

es gibt z. Z. sehr viel Arbeit hier, so dass das Forum manchmal ein wenig länger dauert.

Die HIV-Infektion könnte theoretisch wie beschrieben funktionieren, kommt aber praktisch so nicht vor.
Die Gründe sind komplex:
HIV ist allgemein nur schwer übertragbar.
Die Einwirkzeit der Flüssigkeit an der Wunde wie auch die Menge an potentiell virusbelastetem Sperma sind gering.
Die Viren werden eigentlich durch Einreibung an den Schleimhäuten weiter gegeben, sie wurden bei Ihnen nicht eingerieben, sondern aufgebracht.
Spermaflüssigkeit ist nicht so infektiös wie Blut.
Der wichtigste Grund ist die Erfahrung, dass es auf die beschriebene Weise noch keine bekannt gewordenen Infektionen gegeben hat.

Schöne Grüße,

Günther Frank