Geschrieben von:
Dr. jur. von Campe
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Mal eine Anekdote ?
Es ist schon einige Jahre her, da wurde in der Öffentlichkeit über den Sinn oder den Unsinn von Brandmeldern diskutiert. Und irgendwann wurden diese "Dinger" in SH Pflicht. Also habe ich im Baumarkt zugeschlagen und einige dieser guten Teile erworben. Zu Hause in jedem Zimmer an die
Wand geheftet.
Meine Ehefrau war "sehr begeistert" und wollte, daß diese häßlichen Dinger wieder verschwinden.
Nun gab es mal wieder Fisch. Selbst gefangen. Und meine Ehefrau hatte ihn auf dem Herd in der Pfanne vergessen, sodaß der Fisch so vor sich
hin brutselte. Die E-Platte wurde heißer und heißer und der Fisch verbreitete einen Geruch, wie er es eigentlich nicht soll.
Nach einigen Minuten schlug dann der Feuermelder in der Küche an, obwohl der "Geruch" noch nicht durch das Haus gezogen war.
Nun stelle ich mir mal vor,
der Herd wäre vergessen worden und der Holzumbau des Herdes hätte sich auf Dauer zu sehr erwärmt und hätte eben
Feuer gefangen.
Zwei Szenarien wären möglich gewesen :
a) Niemand zu Hause, das Haus brennt ab, die Feuerwehr kehrt die Reste zusammen.
b) Niemand hätte es vor der Schlafenszeit bemerkt, die Feuermeleder hätten "Musik" gemacht und alle hätten
senkrecht in ihren Betten gestanden und mit einem "Eimer Wasser" wäre der Schaden in Grenzen zu halten
gewesen. Natürlich nehmen wir nicht den "Eimer Wasser", denn "zur Freude meiner Ehefrau" habe ich an
das Haus an jede Ecke einen Feuerlöscher geschraubt.
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Lange ist es her. Damals in Osnabrück. Wir wollten uns an der UNI einschreiben. Und weil noch Zeit war haben wir uns
angeschaut, was die "Kollegen" so im Gericht denn machen. Das Strafgericht tagte.
Ein Mann, damals etwa 60. Jahre alt, lebte von "Frührente" und ergänzender Sozialhilfe. Irgendwie hatte er es
geschafft, ein kleines eigenes Haus zu bewohnen. Weil er bei dieser Art von "Einkommen" sparen mußte hat er sich
in einem Zimmer mal eben einen "Bollerofen" hingestellt, ein Schornsteinrohr nach aussen und war mit dieser
"Feuerstelle" fertig. Eines Tages maschierte er, nachdem er seinen Ofen angeworfen hatte, zum Einkauf.
Und als er zurück kam stand die Feuerwehr vor dem Haus und kehrte den Rest zusammen.
Der Vorsitzende Richter hatte schon Verständnis dafür, daß der Mann sparen wollte und mußte. Aber, es gab mal eben drei
Jahre Haft ! Davon sind bekanntlich zwei Jahre abzusitzen.
Der Richter argumentierte, daß niemand sein Haus "warm abbrechen" dürfe, aus keinem Grunde !
Und er argumentierte, daß dieser Mann für damals DM 5,- eine feuerfeste Platte hinter dem Ofen hätte setzen
können und der Brand wäre niemals entstanden. Ausserdem hatte der Sachverständige festgestellt, daß der Ofen zu
nah an der Wand stand und so eben die Tapete Feuer gefangen habe.
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Was lernen wir daraus ?
Ich sage es mal mit meinen Worten :
- wer Geld sparen will, in dem er / sie Holz verfeuert, hat heute € 5,- für eine feuerhemmende Platte,
kann den Schornsteinfeger anrufen,
- wer ein Haus sein eigen nennt, oftmals in 000.000-stelliger Höhe, der sollte auch € 100,- für
Feuermelder und einen Feuerlöscher über haben.
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