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Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Liebe Melanie,
die Haut, sofern sie unverletzt ist, ist für HIV eine sichere Barriere. Massagen gelten daher, was eine mögliche Übertragung von HIV betrifft, als sicher.
Bei manueller (mit der Hand durchgeführter) Stimulation des Intimbereiches ist eine Übertragung ebenfalls unwahrscheinlich.
So weit ich die Literatur überblicke, sind bisher aus diesem Bereich auch keine Infektionen berichtet worden.
Dennoch ein paar Hinweise, wo mögliche Gefahren für eine Übertragung von HIV in diesem Bereich liegen könnten:
Grundsätzlich gilt, dass die Ansteckung nur erfolgen kann, wenn eine der beteiligten Personen HIV-infiziert ist.
Bei der Massage der Haut ist eine theoretische Übertragungsmöglichkeit gegeben, wenn die Haut verletzt ist, z. B. bei einem Ekzem. Wenn die Hände der massierenden Person dann ebenfalls Läsionen (Beschädigungen der Haut) hätten, wäre eine Ansteckung theoretisch denkbar. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch und hängt von vielen Faktoren ab, z.B. Dauer der Berührung, dabei ausgeübter Druck, ob Blut aus der offenen Stelle austritt usw.
Bei der Massage des Intimbereiches ist für die Übertragungswahrscheinlichkeit zu differenzieren, ob die massierte Person männliche oder weibliche Genitalien hat.
Bei Penis und Hoden ist für die massierende wie auch für die massierte Person bei gesunder Haut keine Gefahr gegeben. Ist die massierte Person HIV-positiv, besteht eine geringe Gefahr im Falle einer Ejakulation, da Sperma zu den potentiell infektiösen Körperflüssigkeiten gehört. Wenn eine entsprechende Menge von infizierten Sperma z.B. in ein Auge spritzt oder auf eine Wunde am Finger gelangt, wäre eine Übertragung theoretisch denkbar. Doch wie gesagt, derartige Fälle aus der Praxis sind mir nicht bekannt, was zeigt, dass ich hier über theoretische Möglichkeiten schreibe, die sehr unwahrscheinlich sind.
Für die Massge der weiblichen Genitalien gilt, dass eine Übertragung bei Berührungen der äußeren Teile des Intimbereiches bei gesunder Haut nicht denkbar ist.
Wenn es mit Finger(n) oder Hand zur Penetration kommt, gibt es für die penetrierte Person eine Gefahr, die darin bestehen könnte, dass die eindringende Person an den Fingern eine blutende Wunde hat. Umgekehrt besteht für die penetrierende Person eine mögliche Gefahr in kleinen Wunden an der Hand, wenn diese durch die Penetration mit Scheidenflüssigkeit in Berührung kommen.
Eine größere Gefahr besteht, falls eine HIV-infizierte Frau ihre Tage hat, da das Blut ansteckender ist als die Vaginalflüssigkeit, so dass ein Finger, dessen Haut nicht heil ist, in der Vagina mit Blut in Kontakt käme. Hier ist es allerdings auch so, dass mir kein Fall einer Übertragung bekannt ist, der "manuell - genital" zustande gekommen wäre.
Bei aller Differenzierung bleibt unter dem Strich die erotische Ganzkörpermassage einschließlich des Intimbereiches als wenig gefährlich einzuschätzen, die geringe Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt mit zunehmender Beteiligung potentiell infektiöser Körperflüssigkeiten (Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit) und bei Penetration.
Die Massage als solche gilt im Hinblick auf HIV als "safer sex".
Wie Sie sehen ist es möglich, über diese Frage viele Worte zu machen. Wenn Sie dazu in ein ausführlicheres Gespräch einsteigen möchten, können Sie mich gerne anrufen unter
04531 160494.
Natürlich können Sie bei weiterem Klärungsbedarf auch gerne wieder schreiben.
Schöne Grüße,
im Auftrag,
Günther Frank
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Zuletzt geändert am 02.12.2003 um 12:22:33 von Guenther Frank.
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