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Thema: beratungsgespräch

Autor Beitrag
 Verfasst am: 08.11.2006 14:41:04 Titel: Re: beratungsgespräch
Hallo Herr Frank,
ich denke schon, dass meine Angst durchaus begründet ist, schließlich liest man vielerorts (so auch in der Broschüre des Gesundheitsamts), dass die Vaginalflüssigkeit HIV-lastig ist und die darin enthaltene Konzentration für eine Infizierung ausreicht.

Das hat sowohl der Sozialarbeiter bei der Aidshilfe, als auch die Dermatologin und die Ärztin beim Gesundheitsamt bestätigt (der Wahrheit zu liebe muss ich hier erwähnen, dass der Sozialarbeiter die Viruslast der Vaginalflüssigkeit als ganz erheblich geringer wie Blut oder Sperma beschrieben hat).

Eigentlich wurde ich beim Gesundheitsamt von zwei Ärzten "betreut"; bei der einen Ärztin hatte ich das offizielle Beratungsgespräch, welches mich total fertig gemacht hat. Die Ärztin ging sogar soweit zu sagen, dass Cunnilingus ein hohes Risiko in Bezug auf HIV bergen würde, da bereits eine kleine Verletzung in der Mundhöle, z. B. Zahnfleischbluten etc. für eine Infektion allemal ausreichen würden. Als ich danach fix und fertig war, fügte sie recht halbherzig hinzu: "na ja, ich glaube nicht, dass sie sich infiziert haben"...super! Zu einem Test hat sie mich allerdings ganz konkret aufgefordert! Die andere Ärztin hat mir das Blut abgenommen und war früher für die HIV-Beratung zuständig (nach über 10 Jahren wollte sie den Job aber nicht mehr machen und macht heute nur noch Typhusuntersuchungen und Blutabnahme). Bei dieser Ärztin hatte ich dann das "eingentliche" Beratungsgespräch. Sie nahm sich über eine halbe Stunde für mich Zeit und traf letztendlich die Aussage, dass in der Tat ein geringes Risiko bestehen würde, ein Test aber in jedem Fall angebracht wäre.

Zuletzt sagte mir dann noch meine Dermatologin, dass ihr kein solcher Fall (HIV durch Cunnilingus) bekannt wäre, sie mir aber ebenfalls trotzdem zu diesem Test raten würde, da man eine Sicherheit erst nach 12 Wochen hat ! Also: Alle die o. g. vier Fachleute rieten mir zu einem Wiederholungstest. Alle Vier ließen ein Risiko (teilweise ein geringes, teilweise ein hohes) erkennen und alle Vier beschrieben, dass die Vaginalflüssigkeit HIV-lastig ist und bei Verletzungen im Mundraum (Zahfleischbluten etc.) eine Infektion durchaus möglich ist. Lediglich meine Dermatologin und der Sozialarbeiter ergänzten Ihre Aussagen dahingehend, dass ihnen kein Fall einer solchen Übertragung bekannt wäre.

Wenn es also folgelogischer Weise keine Infektionsgefahr beim Cunnilingus geben würde, dann frage ich Sie, warum mir dann alle Vier einstimmig zu einem HIV-Test geraten haben ?

Wie Sie sehen, Herr Frank, ist meine Angst dann wohl doch nicht unbegründet bzw. die Fachwelt/Fachliteratur wohl in diesem Punkt "zerstritten".

Also bleibe ich beim beten und hoffen und danke Ihnen für Ihre Anwort.

LG, Helmi
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