Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Hallo streamy,
ich habe lange überlegt, ob ich Ihren Beitrag frei schalte, weil er einige Beleidigungen und Gewaltfantasien enthält, die ich hier nicht haben möchte.
Jetzt habe ich die entprechenden Passagen Ihrer Zuschrift herausgenommen und die Lücken so gekennzeichnet:
[ … ]
Ich veröffentliche den Beitrag, weil ich ihn repräsentativ für das Empfinden von vielen Menschen halte, die beim Sex eher vorsichtig sind und sich und andere sorgfältig schützen. Oft empfinden Personen, die sich so verhalten, völliges Unverständnis für andere, die dies nicht tun und beim Sex Ansteckungsrisiken eingehen.
Dies kann zu starken emotionalen Aufwallungen führen. Es ist dennoch wichtig, andere nicht zu beleidigen, auch wenn diese sich für das eigene Empfinden völlig unmöglich und verantwortungslos verhalten.
Hilfreich ist, in jedem menschlichen Verhalten nach Ursachen zu suchen, was auch immer ein gewisses Verständnis für dieses Verhalten beinhaltet. Das kann der Ausgangspunkt für Veränderungen sein. Beleidigende Äußerungen helfen hier nicht weiter.
Es kann für diejenigen, die ähnlich stark wie streamy reagieren, hilfreich sein, auch einmal selbstkritisch bei sich nach den Ursachen für die heftigen Emotionen zu suchen. Diese können vielfältig sein. Es ist möglich, dass sie sich mit den Partner_innen der riskanten Sex Habenden identifizieren und damit die Wahrnehmung der eigenen Betroffenheit verstärkt wird. Eine andere Möglichkeit ist, dass in den geschilderten sexuellen Erlebnissen nicht nur die angeprangerte Gefahr gesehen wird, sondern auch eine Form von Sexualität auftaucht, die besonders hemmungslos, lustvoll und intensiv zu sein scheint. Das kann auch Gefühle von Neid und damit extreme Ablehnung hervor rufen, da andere das tun, was ich mir selbst (mit guten Gründen aus Sicht des Infektionsschutzes!) versage.
Wie auch immer die psychischen Zusammenhänge sind, es ist immer von Vorteil, die eigenen Beweggründe für Gefühle extremer Ablehnung ein bisschen differenzierter in den Blick zu nehmen.
Schöne Grüße,
Günther Frank
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