Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Hallo Mario,
weder beim Lecken an der Scheide noch beim Rimming sind mir dokumentierte Infektionen mit HIV bekannt, so dass diese Praktiken als safer sex gelten. Zu beachten ist, dass das theoretische Infektionsrisiko sich erhöht, wenn Blut im Spiel ist. Sonst gibt es beim Rimming Infektionsmöglichkeiten mit allerlei Keimen, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Wenn Sie dies vermeiden wollen oder sogar wissen, dass Ihre Partnerin evtl. bestimmte Erreger ausscheidet, können Sie die Aufnahme verhindern, indem Sie ein „Lecktuch“, auch „dental dam“ genannt, benutzen. Das sind Latextücher, die hierfür entwickelt wurden.
Auch beim Cunnilingus sind Infektionen möglich, wenn die Partnerin mit einer STI ansteckend ist, z. B. Hepatitis B. Hier sind auch die dental dams ein Schutz. Und gegen Hepatitis B können Sie sich auch impfen lassen.
Grundsätzlich gilt (das wissen Sie sicher schon, aber ich schreibe es zur Sicherheit auf):
Wenn Sie vaginalen oder analen Verkehr (Penis dringt in Partnerin ein) haben, schützt Sie nur ein Kondom sicher vor einer möglichen Infektion.
Sollten Sie beide Drogen mit Spritzen zu sich nehmen, besteht ein Infektionsrisiko beim gemeinsamen Gebrauch einer Spritze.
Schließlich: Sollte Ihre Partnerin noch nicht in ärztlicher Behandlung sein, empfehle ich sehr eine HIV-Schwerpunktpraxis o. ä auf zu suchen, da HIV heute nicht mehr zu AIDS führen muss, wenn die Infizierten rechtzeitig antiretrovirale Medikamente einnehmen. HIV-Infizierte sind unter der Medikation meist kaum noch oder gar nicht ansteckend.
Schöne Grüße,
Günther Frank
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