Geschrieben von:
Guenther Frank
FD Gesundheit
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Hallo bodo,
in Ihrem 1. Satz steckt schon ein großer Teil der Wahrheit, die im Unbewussten des Menschen in den Wünschen steckt. So ist rational klar, dass Sex gegen Geld auf der bezahlten Seite wenig mit Leidenschaft zu tun haben wird. Gleichzeitig wird die bezahlende Seite umso mehr Spaß haben, umso mehr Spaß die Sexworkerin simulieren kann. Dazu muss der Freier aber auch an diesen Spaß glauben. Dieser Glaube kommt in vielen Beiträgen zum Ausdruck.
Dass Menschen sich, gerade im Bereich Sexualität, in Situationen begeben, in denen dann nicht geplante Dinge mitgemacht und erlebt werden bzw. dass im Nachhinein gerade bei dem Geschäft Sex gegen Geld (der Bereich Prostitution steckt voller Potential für unbewusste Wünsche) oft auf der Ebene dessen, was wir Gewissen nennen, Probleme auftreten, erleben wir täglich.
Anders herum: Würden alle so funktionieren, dass sie sich vorher genau überlegen würden, was gut / gesund ist und dann auch noch konsequent so handeln, dann hätten wir mit AIDS gar kein Problem.
Es gibt Perversionen, bei denen es darum geht, sich selbst zu schaden. Diese Bereiche sind oft schwer von neurotischen (vornehmlich zwanghaften) und psychotischen Symptomatiken abzugrenzen. Ich glaube allerdings, dass wir es hier meistens nicht mit diesen Phänomenen zu tun haben. Manchmal genügt auch ein (nachträglicher) Wunsch nach Selbstbestrafung.
Danke für Ihr Mitgefühl. Ich denke auch manchmal, dass doch dieselbe Fragestellung problemlos nachzulesen ist, da die Frage schon 100 x gestellt wurde. Dass die Fragestellenden dennoch selbst eine für Ihr individuelles Empfinden stehende Antwort lesen wollen, hat mit der großen Not zu tun, in der sie ob ihrer Ängste stecken. Diese zu ignorieren ist aus meiner Position nicht möglich.
Schöne Grüße,
Günther Frank
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