Geschrieben von:
Dr. jur. Theodor von Campe
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Moin Zusammen !
Wie Sie als Fragesteller sehen bekommen Sie auf konkrete Nachfrage keine konkrete Antwort. Daher erlaube ich mir mal in meiner bescheidenen Art
und Weise :))
einen Kommentar abzulassen :
1. Zur Sache : Der Austausch einzelner Balken ist genehmigungsfrei.
2. Zur Sache : Die "Lattung" (6mal4 oder "Schalbretter") können ohne Genehmigung ausgetauscht werden.
Aber V o r s i c h t :
einige Bauaufsichtsämter in Schleswig-Holstein sehen das ganz anders. Sie müßen damit rechnen, wenn Sie die Frage stellen, ob eine reine
"Umdeckung" genehmigungsfrei ist von Ihnen Bauvorlagen angefordert werden, als ob Sie auf der "grünen Wiese" neu bauen wollen .......
Einige Bauaufsichtsämter gehen davon aus, daß die "Lattung" genehmigungsfrei ist, andere Bauaufsichtsämter halten auf der
Durchfahrt erst mal an und reden von "Stilllegung" .............
Was ist der Hintergrund ?
Eigentlich müßte es eine einheitliche Vorgehensweise / Auskunftsweise geben in Schleswig-Holstein.
Die Erklärung von mir ist wie folgt :
Mitarbeiter dieser Behörden kennen oftmals die Vorschriften selbst nicht oder nicht genau. Dafür wird dann eher mal der "Baupolizist"
herausgekehrt.
Die Erklärung eines Leiters einer Bauaufsichtsbehörde zu der Vorgehensweise seiner Kollegen
ist / war wie folgt :
"Die haben von der Masse her einerseits mehr zu tun und kennen eben nicht jedes Objekt vom Ansehen auch nicht jede Akte. Und von der
Sache her sind sie oft reine Verwaltungsleute.
Hinzu kommt, daß die Kollegen / Kolleginnen beweisen müßen, daß sie wichtig sind, weil gerade in den großen Bauaufsichtsämtern die
Angst vor Personalabbau umgeht".
Was die "uralten Gebäude" angeht, so habe ich mir einige angeschaut, die über 200, 300 oder 400 Jahre stehen.
Diese Gebäude werden auch in 100 Jahren noch stehen, was die Konstruktion angeht.
Dennoch wäre es "weltfremd", wenn auch bei diesen alten Gebäuden nicht mal der eine oder andere Balken ausgewechselt
werden müßte. Denken Sie mal allein an die Viehställe, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte "den Duft" von Gülle
auf- und angenommen haben. Bei dem einen Material wird die Lebensdauer verlängert, bei anderfem Material
wird die Lebensdauer verkürzt.
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