Geschrieben von:
Dieter
|
Sehr geehrter Herr von Campe !
Auch zum letzten Mal : Sie haben angefangen, die Diskussion über Nachbarrecht und Baurecht, welche sich objektiv mit eben diesen Themen befasste, mit Ihrer persönlichen Meinung über Gerichtsfälle des Sozialgerichts, die Gerichtsbarkeit allgemein und über Ihre Ansichten der modernen Umweltpolitik bereichert. Sie haben als einziger eine völlig freie Meinung \\\"hereingeworfen\\\", welche sich mit einer Pauschalbeurteilung von anderen, evtl. rechtssuchenden Menschen ergoss, also gehören Sie wohl eher als ich zum Politikforum der F.D.P. und dem S.S.W.
Zum anderen haben Sie noch nicht geantwortet, ob Ihnen das Rechtsstaatsprinzip via Tombola, Bürgermeister, Dorfältesten oder per Losentscheid am besten gefallen würde.
Natürlich halten Sie zahlreiche Vorschriften und Gesetze für überflüssig. Wenn Sie bauen (...oder Ihre \\\"Bude\\\" isolieren) wollen, ist es für Sie ja auch schwerer, dies nur nach Ihren Eigennutzgesichtspunkten und ohne Rücksicht auf Verluste durchzuziehen. Vielleicht halten Sie die Vorschriften und Gesetze und auch die Bauaufsicht dann ja wieder für sinnvoll, wenn Ihr Nachbar statt dem Wintergarten anfängt 30-geschossig zu bauen. Ich denke, dann sind Sie der erste, der anfängt zu jammern und das Bauordnungsamt um Rat zu fragen.
Wenn alle Ihrer Politik folgen, kann man warscheinlich seinen Enkelkindern die Natur nur noch im Bilderbuch zeigen.
Selbst die grösste Wohnungsnot führt nicht dazu, dass die Studenten (...auch nicht unter Möllemann) alle im Pappkarton auf der Strasse übernachten müssen. Stellen Sie sich mal vor bei Ihnen um Ihre kleine Urwaldbasis herum werden ringsrum 30.000 Wohnungen gebaut, den Rest überlasse ich Ihrer Phantasie.
Das der Markt ein Zusammenführen von Angebot und Nachrage ist, ist Ihnen sicherlich bekannt. Da wo die Nachfrage sinkt, passen sich die Angebote an. Wenn die Nachfrage stark oder explosionsartig ansteigt, steigen die Preise. Ich bezweifle stark, dass der Markt wegen 30.000 Wohnungen zusammenbrechen würde.
Zusammenbrechen würde er eben nur dann, wenn es ein Überangebot an Wohnraum geben würde, also mehr Wohnraum als Nachfrager. Dann hätten Sie allerdings 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen, dann wäre die frisch zubetonierte neue Wohnsiedlung ebenso betroffen, wie das bestehende Stadtgebiet.
Zum einen schreiben Sie Ihre (...andauernde...) Meinung über die Sinnlosigkeit des modernen Umweltschutzes und zum anderen schwärmen Sie von Süd-Ost-Asien. Sie meinen nicht zufällig, dass Süd-Ost-Asien, wo die Menschen in Stosszeiten nur noch mit einem Mundschutz aus der Tür kommen und die Sichtweite wg. Smog in der Städten nur noch bei rd. 10 m liegt (...betrifft sie im Dschungel Camp ja nicht...) ?
Sie sind es ja sind, der den Umweltschutz, das Baurecht, den für jeden Bürger dieses Staates offenstehenden Rechtsweg, die Bauordnungsbehörde und die Politik im weiteren Sinne für sinnlos halten. Na ja, was sind schon Tonnen von Giften, die bei Bitterfeld wieder ausgebuddelt wurden, was heisst es schon, dass man mal in der Elbe schwimmen gehen konnte und solange Sie hübsche Möbel kaufen können, warum sollte man auch auf soetwas wie den tropischen Regenwald achten ?
Landschaftsschutz in Deutschland ??? Ach wozu auch. Wenn die Holzsägen einmal durchmarschiert sind und die Wiederaufforstungsgebiete gerade mit Betonklötzen bestückt werden, muß man für das nächste Holz halt etwas Geduld haben. Überhaupt, wozu braucht der Mensch schon grüne Flecken. Waldspaziergänge sind sowieso völlig überbewertet. Ist ja alles nur vorgeschobenes Argument der Politik.
Das dann nicht alles in Gesetzen stehen muß, zeigt ja, dass Sie isolieren wollen. So wie Sie auf den Umweltschutz pfeiffen, wäre Ihnen die Idee zu isolieren bei 10 ct auf den Liter Heizöl nie im Leben gekommen. So funktioniert die Politik auch.
Punkt ist, Ich will in Deutschland nicht losbauen, ohne meinen Nachbarn zu fragen. Das das mit einem gewissen Maß an Rücksichtnahme und Charakter zu tun hat, habe ich, glaube ich, schon erwähnt. Wenn ich etwas tue, was meine Mitmenschen nicht belastet, teile ich Ihnen das mit. Warum ? Wenn ich mit Rücksichtnahme baue, habe ich Ihm gegenüber ja auch nichts zu verheimlichen oder zu vertuschen.
Das Sie es verkehrt finden, Rücksicht gegenüber anderen zu zeigen, ist Ihnen überlassen. Wenn Ihnen auch egal ist, wie man mit Ihnen oder Ihrem Eigentum umgeht, ebenfalls. Soetwas ist glücklicherweise gesetzlich geregelt.
Ich wäre nur mal am Rande interessiert, ab wann Sie meinen, doch wieder an dem Segen interessiert wären oder ab wann Sie beanspruchen würden Ihren Segen zu geben.
Es interessiert zum einen die Baubehörde, zum anderen Ihre Mitmenschen, was Sie in Ihrem Eigennutzgedanken in die Landschaft bauen und auch wie Sie den Bauerfolg herbeiführen. Es geht die Baubehörde und den Menschen, die aufgrund Ihres Baus Nachteile ausbaden sollen, etwas an.
Ich habe auch nicht geschrieben, Ihr Nachbar sein zu wollen. Ich habe mir lediglich erlaubt, Ihren wilden, in den Raum gestellten Phrasen, welche Ihre Art von Rücksichtnahme darstellt, hinzuzufügen, was da u.U. bei herauskommen könnte.
Ausserdem sitzt hier die Bauaufsichtsbehörde, eine Institution, welche darauf achtet, dass auch Sie als Bauherr (...und Jurist) sich an die Spielregeln hält und darauf achtet, dass Sie die bau- und nachbarrechtlichen Grenzen erkennen.
|