Sehr geehrter Herr Franck, sehr geehrte Frau Staack,
es ist jetzt fast 7 Wochen her, seit ich (männlich) einen Risikokontakt bei einer Prostituierten hatte (Cunnilingus und Fellatio ungeschützt, sowie GV mit Kondom geschützt). Natürlich habe ich mich in ihrem wunderbaren Forum bereits schlau gemacht, und weiß daher dass eine Infektion mit HIV auf diesem Weg eher unwahrscheinlich ist. Ich habe mir sehr viele Beiträge durchgelesen, vor allem zum Thema Oralverkehr, und habe so die größten Ängste überwinden/verdrängen können. Allerdings habe ich einige spezifische Fragen, die mir nicht mehr aus dem Kopf wollen, so absurd oder lächerlich sie vielleicht auch sein mögen. Ich werde meine Fragen mit Zahlen strukturieren, damit sie gezielter antworten können.
Also ich hatte, wie bereits erwähnt, vor fast 7 Wochen einen Risikokontakt.
1. In den Wochen danach sind bei mir eigentlich keine akuten Symptome aufgetreten, die auf eine Infektion mit HIV schließen lassen könnten. Während um mich herum oft Grippefälle aufgetaucht sind, bin ich nicht nennenswert krank geworden. Also keine grippalen Symptome. Dann, etwa 5 einhalb Wochen nach dem RK, habe ich unter/an meiner rechten Achsel nervige Schmerzen wahrgenommen, die innerhalb von einem Abend ihren Höhepunkt erreicht haben, und dann innerhalb von ein paar Tagen abgeklungen sind. Eine große Schwellung unter der Achsel habe ich beim Abtasten nicht feststellen können, vielleicht ein kleinen „Knuppel“, also Verhärtung, allerdings winzig. Die Schmerzen kamen immer wenn der Arm ganz fest an den Körper gepresst wurde, und auch beim Heben des Armes. Kein besonders starker, aber ein ziehender Schmerz. An dem Punkt wo es besonders wehgetan hat war an der Achsel eine minimale Hautrötung zu sehen. War das vielleicht ein geschwollener Lymphknoten? Ich habe gelesen, dass diese ein Symptom für eine akute HIV-Erkrankung darstellen können. Müssen hierzu allerdings mehrere Lymphknoten geschwollen sein, damit das als Sympton gelten kann, oder reicht so eine lokale Schwellung an einer einzigen Körperstelle (wenn es denn eine war)?
Mittlerweile, da ich das hier schreibe, ist an der gleichen Stelle schon wieder Schmerz zu spüren, also das gleiche Symptom wie vor einer Woche.
Woher können solche Lymphknoten noch kommen? Was mich beunruhigt ist die Tatsache dass ich so einen Lymphknoten noch nie hatte, soweit ich weiß, und mir nicht erklären kann, woher der jetzt auf einmal kommt, zum ersten Mal.
2. Ich besuche relativ oft (ca. 3-4 Mal in der Woche) eine öffentliche Sauna mit einer Bekannten, wo wir immer lange in der Sauna bleiben und uns danach richtig abkühlen (kalte Dusche, Kalt-Wasser-Becken für die Füße), damit man sich jetzt im Winter gut abhärtet gegen Erkältungen (das „künstliche Fieber“ das durch die Sauna im Körper entsteht, tötet Krankheitserreger im Blut/Gewebe ab, hab ich bei wikipedia gelesen). Kann dieses häufige Sauna-gehen einen Einfluß auf den natürlichen Verlauf der HIV Infektion haben, also ich meine dass die akute Infektion dadurch zum Beispiel hinausgezögert oder verhindert wird und deshalb bis jetzt kaum Symptome aufgetreten sind? Oder dass der Test, den ich in 5 Wochen machen will, möglicherweise nicht aussagekräftig sein wird, weil die (HIV-)Krankheitserreger durch die Sauna kontinuierlich abgetötet wurden und sich bis dahin deshalb noch keine Antikörper bilden konnten? Sie sehen, ich mach mir jede Menge komische absurde Gedanken, aber die Angst wirft eben allerlei Fragen auf...
3. Würden sie mir überhaupt empfehlen einen Test zu machen, bei der oben geschilderten Risikosituation? Wird das dann zur Gewohnheit, dass ich nach jedem Mal Sex Angst habe und 12 Wochen warten muss bis ich zum nächsten Test rennen kann? Oder soll ich das einfach auf sich beruhen lassen?
Sicherlich gibt es nicht zu allem besondere Studien oder Erhebungen (vor allem zu dem Sauna-Thema), aber sie können diese Fragen ja bestimmt mit ihrem medizinischen Sachverstand beantworten und mir so helfen.
Vielen Dank und schöne Grüße, und ein gutes Jahr 2008 für sie beide!
Peer.
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