Geschrieben von:
Ulrich Müller, Architekt
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Ich verstehe den vorigen Eintrag des Dr. jur. von Campe nicht ganz, aber weil wir häufiger sowohl mit Bürgern als auch mit Verwaltungsauflagen zu tun haben, kann ich Sie da etwas beruhigen:
Einerseits haben Sie Recht: der Energieverbrauch für Hausheizung (und der für das Auto, um zum Haus zu kommen) machen etwa 1/3 des landesweiten Verbrauch aus. Das Einsparpotenzial liegt hier bei 80-90 %.
Seit etwa 20 Jahren gibt es Energiegesetze fürs Bauen, die regelmäßig schärfer werden. Wenn Sie heute auch nur eine Baugenehmigung erhalten wollen, muß Ihr Haus schon ungefähr dreimal so wenig Energie verbrauchen als eines von vor 20 Jahren. Zusätzlich dazu gibt es finanzielle Anreize, die bestehenden Häuser nachträglich zu dämmen oder umzurüsten.
Wenn Sie gezielt nach den Bauämtern fragen: die machen ja bekanntlich keine Gesetze, sondern überwachen deren Einhaltung, und das machen sie auch ganz gut und korrekt. Damit schützen sie übrigens auch korrekte Architekten und Bauherren, die sich (manchmal mit etwas mehr Geld) an die Gesetze halten, vor irgendwelchen Heios, die sich einen Dreck kümmern. Und da möchte ich gern die Schleswig-Holsteinische FDP sehen.
Grundsätzlich kommt es aber gelegentlich vor, daß Bürger, die am lautesten nach dem "Eingreifen der Politik" rufen, sich beim eigenen Bauantrag am lautesten über die Politik und deren "Regelungswut" beschweren. Die sollten dann vielleicht einfach mal "in die Politik" gehen, vielleicht ind sie aber auch schon da (schleswig-holsteinische FDP).
Freundliche Grüße,
Ulrich Müller
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