Thema: Infektiös, ab wann??

Hallo Herr Werner ,
Diese Frage beantworte ich sehr gerne, weil darin viele Besonderheiten der HIV- Infektion deutlich werden.
Das HIV-Virus ist beharrlich, aber oft nicht sehr "wild". Das Virus muß sich zuerst durch viele Zell- und Kernmembranen hindurcharbeiten. Dafür braucht es einige Zeit, in der es sich erst einmal nicht vermehren kann.
Wenn die Infektion intravenös erfolgt, geht das natürlich schneller. Nicht immer vermehrt sich das Virus unmittelbar nach der Ansteckung. Manchmal muss die infizierte Zelle auch noch ein eine Aktivierung erfahren bis sie die Eroberung durch das Virus bemerkt und dessen Vermehrung übernimmt. So genau ist das nicht bekannt, wieso die Infektionen ein derart unterschiedliche Dynamik entfalten. Meist ist 4-8 Wochen nach der Infektion der Virusgehalt im Blut oder Sperma / Vaginalflüssigkeit am höchsten. Da das Immunsystem erst wenn viele Viren da sind erkennt, dass es aktiv werden muss, braucht es dann immer noch einige Zeit, in der sich die Viren ungezügelt vermehren können bis schließlich die Produktion von passgenauen Antikörpern einsetzt.
Da der Test die Antikörper nachweist , bleibt er für die infektöseste Zeit noch negativ. Wenn der Mensch weiß daß und welche Antikörper er braucht , produziert er sehr schnell, sodaß die Viruslast im Blut dann wieder sinkt. Das HIV-Virus versteckt sich in Zellen, baut sich selbst in die DNA, die Erbsubstanz ein, von wo es sich weiter vermehrt, aber für z.B. Antibiotika unerreichbar ist.
Daraus folgt : In der für eine Ansteckung gefählichste Zeit ist der K-Test noch negativ !
HIV-Antikörper bildet der Mensch nur, wenn eine Infektion vorliegt.
Wir haben kein Medikament, das HIV wieder aus dem Körper entfernen kann.
Es gibt Medikamente, die die Vermehrung von HI-Viren bremsen.
Infektionen gab es schon nach wenigen Tagen, die Infektiostät bleibt bestehen muß sich aber nicht bei jedem Kontakt realisieren.
Ich hoffe, Ihre Frage beantwortet zu haben. Anderenfalls nachfragen , bitte.

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Zuletzt geändert am 09.01.2007 um 16:51:00 von Gisela Staack.